Oxford schlägt Cambridge

SID

London - Mit dem Berliner Jan Herzog hat der Oxford-Achter überlegen die 154. Auflage des traditionellen Ruderrennens der englischen Elite-Universitäten gegen Cambridge gewonnen.

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Bei regnerischem Wetter und böigen Winden kamen die "Dark Blues" (Dunkelblauen) mit der langsamsten Siegerzeit seit 1947 ins Ziel und deklassierten das Cambridge-Boot mit einem Vorsprung von sechs Längen.

"Das Gefühl ist unglaublich - gerade für mich, für den es das letzte große Rennen ist", zeigte sich der 33 Jahre alte Mediziner überwältigt. Der Sieg beim Ruderklassiker auf der Themse war für Herzog der perfekte Karriere-Abschluss: "Wir waren auf den Tag genau fit und konnten es kaum erwarten, dass es losging."

22 Sekunden Rückstand

Oxford, das das zweitschwerste Boot in der Geschichte des Rennens an den Start brachte, galt gegenüber der jungen, überwiegend britischen Cambridge-Crew als Favorit.

Zudem hatten die Light Blues (Hellblauen) wenige Tage vor dem Rennen ihren Schlagmann auswechseln müssen. Dennoch hielt Cambridge auf der 6,8 Kilometer langen Strecke anfangs gut mit und führte sogar kurzzeitig, konnte aber nicht folgen, als Herzog und Co. zulegten.

Die Dark Blues kamen am Ende mit 20:53 Minuten ins Ziel, die "Light Blues" folgten mit 22 Sekunden Rückstand.

Wir wussten was wir können

Mit dem insgesamt 74. Erfolg im auf das Jahr 1829 zurückgehenden Boat Race gelang Oxford die direkte Revanche für die Vorjahres-Niederlage, als zwei Weltmeister aus dem Deutschland-Achter, Thorsten Engelmann und Sebastian Schulte, Cambridge zum bislang 79. Gewinn verholfen hatten.

Nun feierte Oxford vor zehntausenden Zuschauern, die trotz des schlechten Wetters das Themse-Ufer zwischen den Stadtteilen Putney und Mortlake säumten, den fünften Sieg in sieben Jahren.

"Wir haben uns selbst als Favoriten gesehen, weil wir wussten, was wir können", sagte Herzog, der den starken Auftritt mit seinen Kameraden aus England, den USA und Australien ausgiebig feierte.

"Wir waren uns sicher: Wenn wir ein gutes Rennen fahren, hat Cambridge keine Chance, mitzugehen", so Herzog. Er hatte unter anderem zwischen 1992 und 2005 in verschiedenen Booten elf deutsche Meistertitel errungen und war 2004 bei den Olympischen Spielen von Athen Sechster im Zweier ohne Steuermann geworden.