Nur Haas und Kohlschreiber wetterfest

SID
Tennis, Kohlschreiber
© DPA

Indian Wells/Boston - Die Bilanz nach den Auftaktspielen ist schwach, die meisten Matches waren noch schwächer. Nur zwei von sieben deutschen Profis haben beim Masters-Turnier in Indian Wells die erste Hürde übersprungen.

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Nach Thomas Haas gewann auch Philipp Kohlschreiber sein erstes Duell bei der mit 3,589 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung. Der 24-Jährige aus Augsburg besiegte nach einem Freilos zu Beginn in seiner Zweitrundenpartie den Belgier Xavier Malisse nach 2:08 Stunden mit 6:2, 5:7, 6:4.

"Es war ein harter Fight und Malisse ein harter Gegner. Deswegen bin ich glücklich, dass ich eine so gute Kampfleistung gebracht habe", sagte Kohlschreiber dem ersten Sieg seit seinem denkwürdigen Daviscup-Auftritt im Februar, als er beim deutschen 3:2-Erfolg gegen Südkorea alle drei Punkte holte.

Unterschiedliche Bedingungen 

Wie Haas zeigte sich auch Kohlschreiber in Südkalifornien wetterfest und trotzte dem starken Wind sowie den ungewöhnlich kühlen Temperaturen von 15 Grad.

"Im Training hatte ich noch zwischen 25 und 30 Grad und es war windstill. Aber im Match waren die Bedingungen komplett anders, es war wirklich kalt", meinte die deutsche Nummer eins.

Unter großer körperlicher Anspannung wird er auch in seinem Drittrundenmatch stehen. Denn da trifft Kohlschreiber auf den serbischen Australian-Open-Gewinner Novak Djokovic.

Zufrieden mit der Schulter 

"Ich freue mich riesig und habe dann fast jeden aus den Top Ten gespielt. Ein paar konnte ich schon bezwingen. Ich werde alles geben, dass es gegen Novak auch klappt. Ich versuche, ihm einen harten Kampf zu liefern", meinte Kohlschreiber, der jedoch wie Haas nur Außenseiter ist.

Der Hamburger spielt gegen die Nummer sechs der Setzliste, den Amerikaner Andy Roddick, den er vor knapp einem Jahr im Finale von Memphis besiegen konnte.

Weiteren Rückenwind gibt ihm die Tatsache, dass seine im November operierte Schulter beim 3:6, 6:0, 6:2-Auftakt-Erfolg gegen den Franzosen Julien Bennetau keine Probleme bereitete. "Das ist ja immer so eine Berg- und Talfahrt. Aber diesmal war ich sehr zufrieden mit der Schulter", meinte der 29-Jährige erleichtert.

Kiefers Match wird zur Luftnummer 

Geschockt war hingegen Nicolas Kiefer. Sein Match gegen den in der Weltrangliste um 15 Ränge schlechter platzierten Israeli Dudi Sela wurde zur Luftnummer. Der Hannoveraner ließ bei der 4:6, 7:6 (7:4), 3:6-Pleite Coolness und Konstanz vermissen. Auch die Hoffnungen von Benjamin Becker, Rainer Schüttler, Michael Berrer und Florian Mayer auf den Zweitrunden-Einzug wurden förmlich vom Winde verweht.

Somit bleibt die Frage nach der deutschen Nummer zwei neben Kohlschreiber beim Daviscup-Viertelfinale vom 11. bis 13. April in Bremen gegen Spanien zunächst weiter unbeantwortet.

Haas hat sich zwar noch nicht konkret zu einem Comeback geäußert, meinte aber in Indian Wells: "Wichtig ist, dass meine Schulter hält, ich ihr genügend Pausen geben kann, sie immer wieder stärke und letztlich die wichtigen Turniere spiele. Alles andere zählt nicht mehr so viel."

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