Lobinger und Schwanitz sparen Kräfte für Finale

SID

Valencia - Die deutschen Medaillenkandidaten Tim Lobinger, Ariane Friedrich und Christina Schwanitz haben beim Qualifikations-Zitterspiel in Valencia wenig Kraft und Nerven gelassen.

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Der Stabhochspringer, die Hochspringerin und die Kugelstoßerin wollen bei den 12. Hallen-Weltmeisterschaften nun dem nur 16-köpfigen Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) die ersten Podestplätze bescheren.

"Ich hoffe, ich kann morgen die Ehre der deutschen Stabhochspringer retten", sagte der Mannschafts-Kapitän Lobinger, der 2003 schon einmal Hallen-Weltmeister war.

Debakel für Schulze

Für seinen Mitstreiter Fabian Schulze endete die WM am Samstag mit einem Debakel: Der für den verletzten Danny Ecker nachnominierte Schwabe vom LAZ Kornwestheim/Ludwigsburg legte in der Qualifikation einen "Salto nullo" über 5,45 Meter hin.

Er kam mit dem Anlauf überhaupt nicht zurecht und schwang sich nicht ein einziges Mal am Stab empor. "Heute haben viele Dinge nicht gepasst", sagte er.

Wegen der kurzfristigen Anreise konnte er seine eigenen Stäbe nicht mitnehmen, zudem litt er unter Durchfall. Lobinger kam hingegen mit nur zwei Sprüngen über 5,55 und 5,70 Meter weiter. "Ich wollte heute minimalistisch arbeiten", meinte er.

Kurzarbeit für Schwanitz

Kurzarbeit lieferte auch Christina Schwanitz ab: Die 22 Jahre alte und 103 Kilo schwere Kugelstoßerin vom SV Neckarsulm brachte es gleich im ersten Versuch auf 18,97 Meter und übertraf damit die geforderte Weite von 18,45 für den Endkampf deutlich.

Sie musste sich nur von der Neuseeländerin Valerie Vili (19,72) geschlagen geben. Schwanitz hatte vor einer Woche im Chemnitz für Aufsehen gesorgt, als sie mit ihrer Siegesweite von 19,68 Meter in die Weltklasse vorstieß.

"Es war eine komische Stimmung unter uns Athleten, weil die ersten ihre Qualifikation nicht geschafft haben", sagte Schwanitz.

Ariane Friedrich hatte am meisten zu kämpfen. "Ich bin am Anfang gesprungen wie ein Kind, wie eine kleine Anfängerin. Ich bin da nur so drüber gehuscht", beklagte sich die Frankfurterin nach ihren 1,96 Meter.

"Nervös - aber wie"

"Und nervös war ich auch - aber wie." Zudem leidet die deutsche Meisterin noch etwas unter einer Rückenverletzung. Diese hatte sie sich vorletzte Woche in Weinheim zugezogen, als sie die Weltklasse-Höhe von 2,02 Metern meisterte.

Die drittschnellste Zeit in den Vorläufen über 60 Meter Hürden legte der Leipziger Thomas Blaschek mit 7,61 Sekunden hin. "Madre mia, madre mia", rief der Hallensprecher fassungslos nach dem bitteren Aus von Dayron Robles.

"Oh, mein Gott. Oh, mein Gott." Kubas Jungstar lag nach seinem Lauf weinend am Boden: Der WM-Favorit hatte den Start abgebrochen, weil er von einem Fehlstart eines Konkurrenten ausgegangen war.

Dann hastete er dem Feld hinterher und wurde mit großem Abstand Letzter. Größe zeigte sein härtester Rivale: Olympiasieger Xiang Liu aus China tröstete Robles immer wieder.