"King Arthur" siegt durch K.o.

SID
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© DPA

Kiel - Weltmeister Arthur Abraham hat sich mit einem spektakulären linken Haken standesgemäß aus Deutschland verabschiedet und will nun den amerikanischen Stars Angst und Schrecken einjagen.

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"Oscar de la Hoya, Kelly Pavlik oder Jermain Taylor - ich boxe jeden", verkündete der IBF-Champion im Mittelgewicht in Kiel nach seinem K.o.-Sieg in der zwölften Runde über Elvin Ayala (USA) selbstbewusst. Der 26. Sieg im makellosen Kampfrekord - darunter stattliche 21 vorzeitige Erfolge - haben den gebürtigen Armenier endgültig zu einem lukrativen Objekt der Box-Begierde jenseits des Atlantiks gemacht.

Wichtig ist das ich den Gegner auspunkte

Der schlagstarke Normalausleger hatte jedoch mehr zu tun, als ihm lieb war und die Experten erwartet hatten.

Abraham bestimmte das Geschehen im Ring zwar deutlich. Den finalen Schlag landete der 28-Jährige jedoch erst 28 Sekunden vor dem letzten Gong.

"So ein K.o. kommt von allein. Den kannst du nicht erzwingen. Wichtig ist, dass ich meinen Gegner erstmal auspunkte", beschrieb der Berliner die Prämissen seiner Kampfführung.

Die Wunden schmerzen

Das Resultat gab ihm Recht und fand auch die Würdigung seines extrem kritischen Trainers. "Arthur hat das taktisch sehr gut gemacht. Wir wussten, dass Ayala besser ist, als das viele im Vorfeld erwartet hatten", sagte Ulli Wegner nach der siebten erfolgreichen Titelverteidigung seines momentan erfolgreichsten Schützlings.

Der alte und neue Champion schaute nach dem intensiven Duell gegen einen stürmischen anrennenden, boxerisch aber limitierten Kontrahenten zwar ziemlich lädiert aus: die Augenpartie von einer dunklen Brille verhüllt, das Gesicht geschwollen und die Lippen aufgeplatzt.

Die Wunden schmerzten den K.o.-König angesichts der sich anbahnenden Zahltage in den Staaten allerdings nicht oder höchstens nur ein bisschen.

Erster Fight in den USA

Laut Fahrplan seine Managers Wilfried Sauerland soll Abraham im Juni erstmals seine Fäuste in den USA schwingen.

Der Gegner steht praktisch fest, wurde aber noch nicht preisgegeben. "Das wird eine Überraschung", verriet Wegner wenigstens schon einmal. "In den nächsten drei, vier Tagen werden wir die Sache unter Dach und Fach haben", sagte Sauerland.

WBO- und WBC-Weltmeister Kelly Pavlik (USA) wird es nicht sein. Der soll mit Abraham erst zum Jahreswechsel in einem Vereinigungstitelkampf in den Ring steigen.

Sturm versteckt sich

So scheint Legende Oscar de la Hoya, der einst WBA-Weltmeister Felix Sturm aus der Hamburger Universum-Promotion umstritten bezwang, auf der Kandidatenliste ganz oben zu stehen.

Ein solcher Fight würde Abraham, der nach eigenem Bekunden reich und berühmt werden will, die Börse bringen, die ihm in Deutschland nur bei einem Duell mit Sturm winkt.

Das aber steht nach wie vor in den Sternen. "Wir wollen den Kampf, aber Sturm versteckt sich", meinte Wilfried Sauerland.

Und schickte gleich noch eine Spitze hinterher: "Felix Sturm hat nicht so ein gutes Kinn wie Ayala. Der hätte nicht soviel einstecken können."