Hambüchen krank - Hamm mit Super-Comeback

SID
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© DPA

New York/Berlin - Mit blassen Wangen und gequältem Gesichtsausdruck hat Fabian Hambüchen (im Bild) das spektakuläre Comeback von Athen-Olympiasieger Paul Hamm in der Turner-Weltelite von der Tribüne des Madison Square Gardens verfolgt.

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Ein heftiger Rückfall nach seinem Virus-Infekt vor knapp zwei Wochen kostete den Reck-Weltmeister aus Hessen die Teilnahme am Saisonauftakt beim American Cup in New York.

"Nachdem ich beim Einturnen ein Schwindelgefühl verspürte und einen Schwächeanfall bekam, musste ich zwangsläufig meinen Start absagen. Das ist zwar sehr schade, aber besser jetzt, als im August in Peking", sagte der Reck-Weltmeister nach seiner bitteren Absage des ersten großen Kräftemessens, auf das er sich schon wochenlang gefreut hatte.

Wegen seiner stark angegriffenen körperlichen Verfassung wird der Sportler des Jahres auch auf das geplante Trainingslager mit dem Amerikaner Paul Hamm in Columbus/Ohio verzichten, um sich in der Heimat richtig auszukurieren.

Saisonbeginn verschoben

Der Saisoneinstieg der deutschen Gold-Hoffnung für die Olympischen Spiele in Peking ist nun auf den 11. bis 13. April beim Weltcup in Cottbus verschoben.

Mehr als 8.500 Zuschauer in der New Yorker Kult-Arena feierten indes die Rückkehr ihres Athen-Helden Paul Hamm. Mehr als drei Jahre hatte der Mehrkampf-Champion wegen Studien-Verpflichtungen keinen internationalen Wettkampf mehr bestritten.

Mit einem spektakulären Sechskampf, der mit 94,40 Punkten hoch bewertet wurde, kehrte er zurück und leistete sich nur am Seitpferd einen Patzer. "Natürlich waren einige Noten wie stets in den USA etwas hochgegriffen, aber Paul Hamm ist ein ernstzunehmender Kandidat auf erneutes Olympia- Gold", urteilte Wolfgang Willam, der Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes (DTB).

Möbius überzeugt

Willam freute sich vor allem über den erfrischenden Auftritt der erste 15-jährigen Joeline Möbius. Die Chemnitzerin kam mit 57,925 Punkten hinter vier US-Girls als beste Ausländerin auf Platz fünf.

"Sie hat sich von Gerät zu Gerät gesteigert und absolut überzeugt", sagte Willam zur Leistung des blendend aufgelegten Team-Kükens, dem eine große Zukunft prophezeit wird.

Erst als dritte deutsche Turnerin nach Lisa Brüggemann (7./2002) und Daria Bijak (7./2006) war sie zu dem Traditions-Turnier eingeladen worden. Der Sieg ging an die Balken-Weltmeisterin Nastia Liukin (63,425) vor Mehrkampf- Titelträgerin Shawn Johnson (63,00).

"Bin sehr zufrieden"

"Ich wollte in erster Linie mein Programm mit neuen Inhalten testen, was dann im April zur Europameisterschaft richtig klappen soll. Das ist mir gut gelungen, ich bin sehr zufrieden", meinte die Sächsin, die ihre Programme vor allem an Balken und Stufenbarren aufgestockt hat.

Die Bodensiegerin des Europäischen Olympischen Jugendfestivals 2007 präsentierte im Madison Square Garden erstmals eine neue Übung mit einer fünften Akrobatik-Reihe und steigerte ihren Ausgangwert am Boden auf 5,9 Zähler.