Gelungener Start der DLV-Asse bei Hallen-WM

SID

Valencia - Die deutschen Leichtathleten haben sich zum Auftakt der 12. Hallen-Weltmeisterschaften in Valencia ebenso weitgehend schadlos gehalten wie der vielbeachtete frühere Dopingsünder Dwain Chambers.

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Kugelstoßer Peter Sack, Langstreckenläufer Arne Gabius sowie die Sprinter Verena Sailer und Marius Broening überstanden vor 4.000 Zuschauern im Velodrom ihre Qualifikationen.

Nur Weitspringer Rapp schied aus. Sprinter Chambers, den der britische Verband nur äußerst widerwillig nominiert hatte, lief über 60 Meter locker ins Halbfinale.

Angesichts der Olympia-Vorbereitung auf Peking, die bei vielen Sportlern im Vordergrund steht, war der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) nur mit 16 Aktiven angereist.

Halle wichtig für Sommersaison

Der Leitende Bundestrainer Jürgen Mallow hatte extra betont, dass er nicht mit mehr als zwei oder drei Medaillen rechne. "Die individuellen Erwartungen sind schon sehr groß", erklärte jedoch DLV-Präsident Clemens Prokop.

"Der letzte Höhepunkt in der Halle ist wichtig, weil man mit diesem Eindruck in die Sommersaison geht."

In Peking darf Chambers - wenn es nach dem Willen des Britischen Olympischen Komitees (BOA) geht - nicht starten. Der 29-Jährige war in den Balco-Skandal verwickelt und musste sein Einzel- und Staffel- Gold von der EM 2002 in München wieder hergeben.

Chambers unerwünscht

Weil er sich im vergangenen Jahr während seines Abstechers in den American Football dem Kontrollsystem der Leichtathleten entzogen haben soll, ist er in seiner Heimat zur Persona non grata geworden.

Am WM-Start konnte er jedoch von den Funktionären nicht gehindert werden, und so gewann er den ersten Vorlauf souverän. "Ich bin glücklich, hier zu sein", sagte Chambers.

"Alles andere müssen die Funktionäre entscheiden." Nicht nur DLV-Cheftrainer Mallow ärgert es, "dass Athleten, die gedopt haben, immer wieder die Diskussionen bestimmen".

Sack souverän im Endkampf

Souverän erreichte der deutsche Meister Sack den Endkampf der Kugelstoßkolosse. Der Leipziger kam gleich zu Beginn auf 20,27 Meter und übertraf damit die geforderten 20,20 für die Medaillenvergabe am Freitagabend.

"Sonst war ich bei internationalen Meisterschaften immer verletzt oder bin in der Qualifikation rausgeflogen. So gesehen war das mein größter Erfolg", sagte Sack. Die beste Weite legte Reese Hoffa (USA) mit 21,49 Metern hin.

Der Tübinger Arne Gabius kam über 3000 Meter als Siebter des zweiten Vorlaufs in 7:59,48 Minuten über die Zeit weiter. "WM-Finale - das ist was Tolles", freute sich der Schützling von Olympiasieger Dieter Baumann.

Verena Sailer (Fürth/München) reichten im 60-Meter- Vorlauf 7,37 Sekunden für den Einzug ins Halbfinale, ihr Sprintkollege Marius Broening aus Tübingen lief 6,74 Sekunden.