Damen in Peking dabei - Joppich qualifiziert

SID

St. Petersburg - Die deutsche Florettdamen-Mannschaft hat sich für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert.

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Zwar belegte das Team von Bundestrainer Ingo Weißenborn beim Weltcup im russischen St. Petersburg nur den neunten Platz, doch das Tauberbischofsheimer Quartett mit Carolin Golubytskyi, Anja Schache, Katja Wächter und Melanie Wolgast profitierte zum Abschluss der Qualifikations-Serie von der Schützenhilfe des Gastgebers: Russland besiegte im Finale mit 45:38 Treffern den deutschen Konkurrenten Frankreich, der als Erster den deutschen Florettdamen den letzten zu vergebenden europäischen Startplatz noch hätte entreißen können.

Himmel und Hölle

"Das war ein Tag zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt", sagte Florett-Bundestrainer Ingo Weißenborn.

Auch Weltmeister Peter Joppich hat sich für die Olympischen Spiele qualifiziert. Der Koblenzer erreichte durch ein 15:12 gegen den Bonner Benjamin Kleibrink das Halbfinale und holte sich damit die noch notwendigen Weltranglisten-Punkte.

Vize-Europameister Kleibrink hatte sich bereits zuvor eines von nur 24 zu vergebenden Olympia-Tickets gesichert. Wegen der Rotation der Mannschaftswettbewerbe ist 2008 nur das Herrenflorett-Einzel, nicht aber die Florett-Mannschaft olympische Disziplin.

Sieben Plätze bei Olympia

Damit hat der Deutsche Fechter-Bund nun sieben olympische Startplätze sicher. Neben den drei Starterinnen im Damenflorett, die automatisch auch für das Einzel qualifiziert sind, sind in Peking auch Degen-Weltmeisterin Britta Heidemann, Säbelfechter Nicolas Limbach und der Florett-Vizeeuropameister Benjamin Kleibrink dabei.

Nahezu sicher ist die Teilnahme von Imke Duplitzer im Damendegen. Auch die deutsche Herrendegen-Mannschaft kann sich in Stockholm ebenfalls für Peking qualifizieren. Keine Chancen mehr haben die Säbelteams.

Die Qualifikation der Florettdamen hing am seidenen Faden. Nach Platz zwei in der Vorwoche verlor das Quartett in St. Petersburg im Achtelfinale gegen Südkorea mit 31:32 im Sudden Death.

Golubytskyi gibt Vorsprung aus der Hand

Schlussfechterin Golubytskyi gab dabei einen Vorsprung von sechs Punkten noch aus der Hand. In der Platzierungsrunde wurden dann alle Gefechte gewonnen, doch wegen des französischen Siegeszugs mussten die deutschen Damen bis zum Finale am Abend zittern.

Anja Schache belegte den achten Platz. Damit unterstrich die 30 Jahre alte Fechterin zugleich ihre Ambitionen auf eine Olympia-Teilnahme in Peking.

Nach guten Leistungen scheiterte Anja Schache erst im Viertelfinale mit 6:14 Treffern an der russischen Weltranglisten-Achten Jewgenia Lamonowa.

Auftrieb für Schache

Bundestrainer Ingo Weissenborn sagte: "Der Finalplatz sollte Anja Auftrieb geben. Zudem hat sie nicht gerade leichte Konkurrentinnen auf dem Weg in die Finalrunde aus dem Weg geräumt."

Die Italienerin Giovanna Trillini gewann den Grand Prix durch einen knappen 9:8-Finalerfolg gegen Lamonowa. Carolin Golubytsyi belegte den elften Platz.

Sie verlor im Achtelfinale gegen die spätere Turnier-Dritte Cristina Stahl (Rumänien) 9:15. Melanie Wolgast und Katja Wächter kamen auf die Ränge 37 und 39.