Davis Cup wirft seine Schatten

SID
Kiefer, Tennis, Davis-cup
© DPA

Miami/Boston - Unter der Sonne Floridas wirft der Davis Cup seine Schatten voraus. Zwar sind Deutschlands Tennis-Asse derzeit noch beim ATP-Masters-Turnier in Miami, gedanklich befinden sie sich jedoch schon in Deutschlands hohem Norden.

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Knapp anderthalb Wochen vor dem Davis-Cup-Viertelfinale vom 11. bis 13. April in Bremen gegen Spanien rückt eine Frage 8500 Kilometer fern der Heimat mehr und mehr in den Mittelpunkt.

Wen nominiert Teamkapitän Patrik Kühnen für das Duell mit Rafael Nadal und Co. - Philipp Kohlschreiber, Nicolas Kiefer oder Thomas Haas?

Kohlschreiber mit Trainingsrückstand

Kohlschreiber konnte in Miami keine Pluspunkte sammeln. Der Augsburger verlor seine Auftaktpartie bei der mit 3,77 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung gegen den Italiener Simone Bolleli mit 4:6, 3:6.

"Für ihn war es ein schwieriges Match. Er hat für seine Verhältnisse viele Fehler gemacht und das hat Bolleli ausgenutzt - solche Tage gibt es halt", meinte Kühnen. "Ich versuche, noch etwas mehr Konstanz und Spritzigkeit zu bekommen", erklärte Kohlschreiber, der zuletzt erkältet war und deshalb Trainingsrückstand hatte. Er sei in Bremen dabei, dass habe ihm Kühnen bereits mitgeteilt, verriet die deutsche Nummer eins. "Unsere Ausgangslage ist nicht schlecht. Wir spielen daheim.

Kiefer hat Erfolg

Nicolas hat hier zwei gute Spiele absolviert und Tommy hat in Indian Wells sehr gut gespielt", sagte Kohlschreiber, den die Ergebnisse von Kiefer und Haas zuversichtlich stimmen.

Kiefer steht in Miami als einziger Deutscher in der dritten Runde, kann somit weiter Werbung in eigener Sache machen und sich womöglich zum echten Spanien-Spezialisten entwickeln.

In seinem Auftaktmatch besiegte der Hannoveraner Guillermo Garcia-Lopez, in der dritten Runde wartet dessen Landsmann Rafael Nadal. Gegen den Weltranglisten-Zweiten spielt Kiefer erstmals in seiner Karriere.

Kiefer signalisiert Interesse

Der 30-jährige Kiefer wehrte gegen Garcia-Lopez zwei Matchbälle ab. "Er brauchte mal so ein enges Ding, bei dem er mit dem Rücken zur Wand stand.

So etwas gibt natürlich Selbstvertrauen", meinte Kohlschreiber. Kühnen attestiert Kiefer eine "sehr gute Form.

In seiner Zweitrunden-Begegnung gegen Jarkko Nieminen hat er stark gespielt und jetzt gegen Nadal wird es sehr interessant. Insgesamt ist es erfreulich, dass er auf Hartplätzen sehr gut spielt", so Kühnen, der sich als Gastgeber in Bremen ebenfalls für einen Hartplatz entschieden hat. 

Kiefer selbst hat bereits Interesse signalisiert, nach mehr als zwei Jahren wieder ins Davis-Cup-Team zurückkehren zu wollen. "Das ist auf jeden Fall ein Ziel von mir. Zu Hause, in einer riesigen Halle, die Atmosphäre wird gigantisch sein - da würde ich schon gerne dabei sein. Und deshalb wäre es schön, wenn ich Patrik überzeugt habe", erklärte Kiefer.

Teilnahme von Haas noch unklar

Neben ihm und Kohlschreiber hat Kühnen auch Thomas Haas noch im Hinterkopf. Der Hamburger hatte in der Vorwoche in Indian Wells das Viertelfinale erreicht, konnte jedoch aufgrund einer Nasennebenhöhlen-Entzündung nicht gegen den Weltranglisten-Ersten Roger Federer aus der Schweiz antreten.

Mit derselben Diagnose musste der Hamburger auch sein Auftaktduell in Miami gegen Kiefer absagen und war anschließend kommentarlos verschwunden. Kühnen steht jedoch in Kontakt zum 29-Jährigen. Ob Haas letztlich dabei sei, will der Teamchef am 1. April sagen, wenn er in Bremen das Aufgebot bekanntgibt.