DOSB-Vizepräsident Gienger gegen Olympia-Boykott

SID

Berlin - Der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Eberhard Gienger, hält einen möglichen Boykott der Olympischen Spiele in Peking für kontraproduktiv.

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Der ehemalige Weltklasseturner sagte dem "Deutschlandradio Kultur" in Berlin, die chinesische Regierung würde ihre Politik wegen eines Boykotts kaum ändern.

Aufgrund der jüngsten gewaltsamen Unterdrückung der tibetischen Proteste durch China ist eine offene Debatte über einen Boykott der Olympischen Spiele in Peking entbrannt. Dieser würde jedoch eher Gegendruck erzeugen, als Erfolge erzielen, meinte Gienger.

Sport sollte Sport bleiben

Dennoch habe der Sport wichtige gesellschaftliche Funktionen, auch wenn es nicht Aufgabe des Sports sei, Aufgaben der Politik zu übernehmen.

"Der Sport ist in der Lage, Brücken zu bauen. Der Sport ist in der Lage, integrativ zu wirken. Der Sport ist in der Lage, Türen zu öffnen", sagte Gienger, der 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau selbst als aktiver Turner von einem Boykott betroffen war.

Gienger weißt auf Moskau hin

Damals boykottierten zahlreiche Nationen wegen des Einmarsches russischer Truppen in Afghanistan die Spiele in Moskau.

Als Mitglied des Aktiven-Beirats sei er vor 28 Jahren in die Mühlen der Politik geraten. "Ich habe in dieser Zeit meine ersten politischen Erfahrungen gesammelt", sagte der heutige CDU-Politiker.