Biedermann bei Schwimm-EM schnell wie nie

SID

Eindhoven - Paul Biedermann ballte die rechte Faust, blickte stolz auf die Elektronik. 1:47,88 Minuten leuchteten für den Schwimmer aus Halle an der Saale auf - persönliche Bestzeit und souveräner Einzug in das Halbfinale der Europameisterschaften.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Es lief einfach super", sagte der 21-Jährige, der endlich unter der Marke von 1:48,00 blieb, die international die Mittelklasse von der Elite trennt.

Auch "Wut im Bauch" trieb Biedermann nach vorn. Denn die 400 Meter tags zuvor waren für ihn schon nach dem Vorlauf und Platz 13 beendet.

Rennen ist gut gelaufen

"Es war angenehmer, als ich mir das vorgestellt habe", sagte der hochtalentierte Biedermann, dessen bisherige Top-Marke seit 2006 bei 1:48,05 stand.

Es sei sehr gut gelaufen, "zum Schluss war es nicht so anstrengend wie erwartet". Biedermann sammelt Mut und Erfahrung, Olympia kann für den "Einzelkämpfer" des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) kommen: Der Zivildienstleistende war am zweiten Wettkampftag als einziger des deutschen Mini-Teams im 50-Meter-Pool aktiv.

Van Hoogenband auf der Kippe

Ein Top-Star, zu dem der Deutsche immer aufgeschaut hat, muss auf dem Weg nach Peking noch ackern. Für den über Nacht erkrankten niederländischen Olympia-Zweiten und Titelverteidiger Pieter van den Hoogenband waren die 200 Meter Freistil nach 1:49,99 und dem 20. Vorlauf-Rang früh beendet - es ging nicht schneller.

Für den olympischen Goldmedaillen-Gewinner von Sydney 2000 hätte diesmal die Leichtigkeit des Seins eines Paul Biedermann vorbildlich sein können: Der junge Mann aus Halle will die EM jetzt "einfach nur noch genießen".

Velduis jetzt neue Favoritin

In Abwesenheit von Weltrekordlerin und Europameisterin Britta Steffen (Berlin/53,30) schwamm die Niederländerin Marleen Veldhuis in 53,77 Sekunden in die Favoritenrolle über 100 Meter Freistil.

Einen Tag nach dem Weltrekord der niederländischen Frauenstaffel über 4 x 100 Meter Freistil von 3:33,62 Minuten und Halbfinal-Europarekord des Serben Milorad Cavic über 50 Meter Schmetterling (23,25) legte Mirna Jukic (Österreich) in 1:08,13 Minuten die Richtmarke über 100 Meter Brust der Frauen vor. Vorlauf-Schnellster über 200 Meter Lagen war Ungarns Titelverteidiger Laszlo Cseh (1:59,08).