Herren stehen im Viertelfinale

SID
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© Getty

Guangzhou - Riesenjubel um Jörg Roßkopf: Der 38 Jahre alte Rekordnationalspieler sicherte Deutschland mit einer Kraftanstrengung den Einzug in das Viertelfinale bei der Mannschafts-WM in China.

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Dank des Sieges des reaktivierten "Mister Tischtennis" im letzten Einzel gewann das stark ersatzgeschwächte Europameister-Team mit 3:2 gegen Österreich und kämpft nun gegen den Mitfavoriten Südkorea um das dritte WM-Edelmetall in Folge.

Außer Roßkopf punkteten in der spannenden Partie Dimitrij Ovtcharov  und Patrick Baum.

Unvergesslicher Moment

"Das ist kaum zu fassen, mit dieser Aufstellung ins WM-Viertelfinale zu kommen. Mein 269. Länderspiel wird für mich unvergessen bleiben", kommentierte der gefeierte Roßkopf seinen Glanzauftritt.

"Ein dickes Dankeschön an Rossi. Er hat seinen Vorruhestand für uns beendet. Das ist ein unglaublicher Erfolg", sagte Bundestrainer Richard Prause. Seine Mannschaft konnte nach der WM-Absage des Weltranglisten-Fünften Timo Boll auch die kurzfristigen Ausfälle der Stammspieler Christian Süß (Prellung der Schlaghand) und Bastian Steger (Muskelfaserriss) überzeugend kompensieren.

Schwach gegen die Slowakei

Danach sah es zunächst nicht aus. Beim folgenlosen 1:3 im letzten Gruppenspiel gegen die Slowakei präsentierte sich das Team schwach. Roßkopf, der in Guangzhou sein 16. WM-Turnier seit 1985 absolviert, verlor bei seinem ersten Einsatz beide Einzel, und zu allem Überfluss zog sich Steger eine Oberschenkelverletzung zu.

"Ich komme immer schwer in ein Turnier", sagte Roßkopf. Dennoch ging das DTTB-Team als Außenseiter in das Achtelfinale gegen die von Ex-Weltmeister Werner Schlager angeführten Österreicher.

Roßkopf behält die Nerven

Der frisch gekürte Europa-Top-Sieger Schlager gewann seine Einzel. Doch der 19-jährige Ovtcharov mit 3:0 gegen Chen Weixing sowie der 21-jährige Patrick Baum an Position drei mit einem nicht unbedingt eingeplanten 3:1 gegen Robert Gardos hielten Deutschland im Rennen.

Beim Stand von 2:2 behielt Roßkopf gegen den aus China stammenden Abwehrkünstler Chen Weixing die Nerven und siegte mit 3:1 Sätzen. "Das ist der reine Wahnsinn. Wenn man ihn braucht, dann ist er wirklich da", lobte Ovtcharov den Doppel-Weltmeister von 1989.