Steinbrück nimmt Promis in die Pflicht

SID

München - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat Sport-Prominente wie Franz Beckenbauer und Michael Schumacher dazu aufgefordert, ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen und in Deutschland statt in steuerlich günstigeren Nachbarländern zu leben.

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"Ich finde, sie sind verpflichtet, dieser Gesellschaft etwas zurückzugeben", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". "Es waren die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen der Bundesrepublik Deutschland, die sie in den Stand versetzt haben, weit überdurchschnittlich zu verdienen.

Was ihnen von Herzen vergönnt ist", sagte Steinbrück und betonte: "Das ist nicht die Neiddebatte, mit der viele versuchen, Diskussionen über Ungerechtigkeit und Ungleichheit abzubiegen." Fußball-Kaiser Beckenbauer lebt seit Jahren in Österreich, Formel-1-Rekordweltmeister Schumacher in der Schweiz.

Steinbrück schloss sich den Kritikern an zu hohen Managergehältern an und verwies auf Parallelen im Profifußball. "Auf Dauer hält kein System Übertreibungen aus. Das gilt für Gehälter im Fußball genauso wie in der Politik und bei Managern", erklärte der Finanzminister und Anhänger von Borussia Mönchengladbach.

"Im Sport wird einer Kommerzialisierung Vorschub geleistet, die schädlich ist und bei vielen Fans Abwehr und Abkehr auslösen wird." Die angekündigte UEFA- Initiative für Gehaltsobergrenzen im Profifußball bewertete Steinbrück als "sehr vernünftig".