Montoya soll Titel der NASCAR-Serie holen

SID
Motorsport, Nascar, Montoya
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Boston - Top-Tempo 300, spektakuläre Windschattenduelle und waghalsige Überholmanöver - darauf hat die amerikanische NASCAR-Nation sehnsüchtig gewartet.

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Ab Sonntag geht es wieder rund auf den Ovalen: Mit der 50. Auflage der legendären Daytona 500, der 500 Meilen von Daytona, startet die NASCAR-Serie in ihre neue Saison. Doch nicht alle können Vollgas geben.

Wegen vieler finanzieller Fragezeichen drücken zahlreiche Teams bereits vor dem Startschuss auf dem Daytona International Speedway auf die Bremse. Gut ein Dutzend Fahrer hat noch keinen Sponsor, der bekannteste ist Jacques Villeneuve. Der kanadische Formel-1-Weltmeister von 1997 fährt für das Außenseiterteam Bill Davis Racing.

"In dieser Situation hätten wir vor zwei Monaten sein müssen, aber nicht jetzt, kurz bevor es losgeht. Uns fehlen Leute, viele Sachen wurden viel zu langsam angegangen und letztlich waren wir dann zu spät dran. Deshalb müssen wir jetzt viele Dinge zwischen den Rennen erledigen. Das ist alles nicht ideal, aber da müssen wir durch", sagte der 36-Jährige, der vor seiner ersten kompletten Saison im Sprintcup steht.

Montoya "Rookie of the Year" 

Zwar ist Villeneuve durch seine erfolgreiche Formel-1-Vergangenheit finanziell flüssig, aber dennoch nicht bereit, das Wagnis selbst zu finanzieren. "Das ist eine neue Herausforderung, ich fange bei Null an. Es kann frustrierend sein, aber wenn erstmal alles läuft, und ich denke, das wird es, dann lohnt es sich auch", meinte er. Dazu gab auch sein Debüt im vergangenen Oktober Anlass, als Villeneuve auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs von Talledega/Alabama, auf Platz 21 kam.

Noch rasanter verlief die Saison für Juan Pablo Montoya. Der kesse Kolumbianer wurde nach seinem Wechsel aus der Formel 1 im Vorjahr "Rookie of the Year", bekam für einem Sieg und sechs Top-Ten- Platzierungen reichlich Ovationen und fuhr im Gesamtklassement auf einen viel beachteten 20. Rang. Nach dem denkwürdigen Debüt hat Team-Besitzer Chip Ganassi dem 31-Jährigen für die neue Saison ein Top-Budget von 22 Millionen Dollar und einen leistungsstarken Dodge zur Verfügung gestellt.

Hoffen auf perfektes Zusammenspiel 

Montoya solle um den Titel mitfahren, betonte Ganassi und sorgte damit sogar beim selbstbewussten Südamerikaner für Verwunderung. "Wenn er das sagt, meint er wohl, dass wir uns als Team insgesamt verbessern sollen." Letztendlich komme es darauf an, "wie wir als Team zusammenarbeiten".

Ein perfektes Zusammenspiel lieferte die Mannschaft von Hendrick-Motorsports, die in der Vorsaison 18 der 36 Rennen gewann und mit Jimmie Johnson und Jeff Gordon das Top-Duo der Meisterschaft unter Vertrag hatte. Als Verstärkung kommt in der neuen Saison Dale Earlhardt Jr., der populärste Pilot der Branche.

"Die Jungs waren schon vergangenes Jahr verdammt gut. Die hätten auch 20 oder 25 Rennen gewinnen können", sagt Montoya voller Hochachtung. "Da wollen wir auch hin. Aber dann dürfen wir nicht so viele schlechte Rennen fahren wie im Vorjahr. Ob uns das gelingt? Keine Ahnung."