Gatlin kämpft um Olympia-Start

SID

Los Angeles - US-Sprinter Justin Gatlin will im Kampf um die Halbierung seiner vierjährigen Dopingsperre und seine Olympia-Teilnahme vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) alle juristischen Register ziehen.

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Sein Anwalt Maurice Suh machte in einem erklärenden Schreiben an den CAS geltend, dass die erste Suspendierung seines Mandanten wegen Amphetamin-Einnahme im Jahr 2001 nicht mit dem US-Gesetz in Einklang gestanden habe. "Unser Fall ist simpel: Justin sollte an der Olympia-Qualifikation für Peking teilnehmen, weil die Anti-Doping-Gremien das 'Americans with Disabilities Act (ADA)' verletzt haben", betonte der Anwalt.

Gatlin, der nur bei einer Reduzierung seiner Dopingsperre um zwei Jahre in Peking starten könnte, war als "Wiederholungstäter" wegen Testosteron-Dopings im Jahr 2006 ursprünglich sogar für acht Jahre suspendiert worden.

Unfaire Verurteilung

Am 1. Januar hatte ein amerikanisches Schiedsgericht die Sperre halbiert. Damit ist der 26-Jährige vom 25. Mai 2010 an wieder startberechtigt, kann seinen Olympiasieg von Athen bei den Spielen in Peking aber nicht wiederholen. Sein 100-Meter-Weltrekord vom 12. Mai 2006 in Doha (9,77 Sekunden) wurde wegen des Dopingfalls annulliert.

Anwalt Suh will bei der CAS-Verhandlung, für die noch kein Termin anberaumt wurde, die Verletzung des "Disabilities Act" als entlastendes Argument zur Sprache bringen. Dieses US-Gesetz von 1990 schützt die Rechte und verbietet die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen im weitesten Sinne.

Deshalb sei es "unfair" gewesen, Gatlin vor sieben Jahren wegen Amphetamin-Missbrauchs zu einer zweijährigen Dopingsperre zu verurteilen, argumentierte der Anwalt. Der Sprinter konnte damals nachweisen, dass der positive Test das Ergebnis einer Medikamentenbehandlung gegen seine von Geburt an vorhandene Aufmerksamkeits-Störung war.