Nach dem Spiel ist vor Nadal

SID
Tennis, Nadal
© Getty

Braunschweig - Als der Pflichtsieg gegen Südkorea unter Dach und Fach gebracht war, galten die Gedanken der deutschen Nationalmannschaft schon dem nächsten Gegner. "Spanien stellt eine neue Herausforderung für uns dar", sagte Kapitän Patrik Kühnen lapidar.

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Doch die knifflige Viertelfinal-Aufgabe, die schon in knapp neun Wochen ansteht, wird den gewieften Taktiker in vielerlei Hinsicht fordern. Dabei geht es nicht nur darum, die besten Spieler zu mobilisieren, sondern auch den richtigen Untergrund auszusuchen.

"Die Deutschen werden einen ultraschnellen Belag auswählen", vermutete "Marca" bereits. Entscheidend aber sei, welche Stars auf beiden Seiten eingesetzt werden könnten und welche nicht. Rafael Nadal jedenfalls stehe, so die spanische Zeitung, für das Treffen vom 11. bis 13. April zur Verfügung. Er und David Ferrer, die beide gegen Peru fehlten, hätten "Teamkapitän Emilio Sanchez Vicario ihre Bereitschaft erklärt, in Deutschland zu spielen".

Kühnen diplomatisch 

Grundsätzlich gilt dies auf der anderen Seite auch für Thomas Haas und Nicolas Kiefer. Ob der momentan noch verletzte Haas und der nicht berücksichtigte Kiefer allerdings dabei sein werden, und ob sie Philipp Kohlschreiber den Rang als Spitzenspieler im Team streitig machen können, ist offen. Kühnen ließ sich nach dem 3:2 gegen die zweitklassigen Südkoreaner in Braunschweig jedenfalls in bekannt diplomatischer Manier zu keinem Statement verleiten.

"Philipp Kohlschreiber hat seine Aufgabe fantastisch gelöst. Er hat mit seinen drei Siegen maßgeblichen Anteil am Erfolg", sagte Kühnen und kündigte an: "Natürlich wird es Gespräche mit Tommy und Nicolas geben." 

Die Notwendigkeit, die beiden wie zuletzt vor zwei Jahren gegen Frankreich zu nominieren, sieht er aber nicht. "Wir haben so viele gute Spieler in unseren Reihen." Er sagte aber auch: "Tommy hat gezeigt, wie wichtig er für uns ist. Ganz klar, dass wir einen wie ihn brauchen." Nur eben Haas und Kiefer zusammen - das ist eine spezielle Konstellation. Vor zwei Jahren in Halle funktionierte sie nicht.

Schnellstmöglicher Belag 

Apropos Halle. Die ostwestfälische Kleinstadt mit ihrem Tennis-Stadion gelten als heißester Kandidat für die Ausrichtung des Viertelfinales. "Die Deutschen werden bei der Wahl des Belags mit Spanien keine Nachsicht haben und die Partie möglicherweise auf dem Rasen von Halle austragen", glaubt auch die Sportzeitung "As" vor der "nächsten Station auf dem Weg zu Spaniens drittem Davis-Cup-Triumph".

Für Spaniens Teamkapitän Sanchez Vicario ist der Belag momentan ebenfalls die bestimmende Frage. Der Zeitung "El Pais" sagte der einstige Spitzenspieler: "Deutschland ist ein gefährlicher Gegner, vor allem daheim. Ich bin gespannt, welchen Belag die Deutschen uns vorsetzen werden. Alles ist möglich. Sie werden es sich aber zweimal überlegen, gegen uns auf Rasen zu spielen. Nadal stand in Wimbledon zweimal im Finale. Wir sind so variabel, dass wir uns auf jeden Untergrund einstellen können. Wenn wir uns richtig vorbereiten können, muss jedes andere Team uns fürchten."