"Völlig von den Socken!"

Von Jochen Tittmar
Mehrsport, Boxen, Oscar de la Hoya, Floyd Mayweather
© Getty

München - David gegen Goliath. So könnte man den Kampf taufen, der am 3. Mai zwischen Steve Forbes und Oscar de la Hoya im kalifornischen Carson (USA)ausgetragen wird. Doch eigentlich liegt das mediale Hauptinteresse gar nicht auf diesem Fight.

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Erst im September wird es richtig rundgehen. Dann soll die Revanche des Superfights vom Mai 2007 steigen, de la Hoya gegen Floyd Mayweather Jr. Dies plant zumindest der damals nach Punkten unterlegene de la Hoya. 

Für die Revanche muss sich der gebürtige Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln jedoch erst einmal qualifizieren. Dazu holt er sich nun Forbes in den Ring, der zwar meint, er komme auf jeden Fall, um zu gewinnen, aber so wirklich traut ihm dies freilich niemand zu.

De la Hoya, der bei der fünften Niederlage seiner Karriere mit unglaublichen 60 Millionen Dollar entlohnt wurde, verspricht sich bei dem auf zwölf Runden angesetzten Kampf zuvorderst Einblicke in Mayweathers Art und Weise zu boxen.

Das hört sich auf den ersten Blick unverständlich an, doch der berüchtigte Mayweather-Clan hat seine Finger bei diesem Kampf bereits gehörig im Spiel.

Mayweather-Clan allgegenwärtig

Floyd Mayweather Sr., Trainer von de la Hoya, will dem 35-Jährigen, wie schon vergangenen Mai beim teuersten Boxkampf aller Zeiten, dazu verhelfen, erst Forbes und dann seinen eigenen Sohn zu besiegen. Kurioserweise war Mayweather Sr. bereits Trainer von Forbes...

Dieser wird aktuell - aufgepasst! - von Roger Mayweather trainiert, Bruder von Mayweather Sr. und zudem Trainer von de la Hoyas anvisierten Gegner, Floyd Mayweather Jr. Alles klar?

"Ich denke, dass dieses ganze Mayweather-Zeug ein bisschen Entertainment sein wird, nicht wahr?", fragt Forbes daher berechtigterweise. Forbes und Mayweather Jr. sind zudem Sparringspartner. "Wir haben hunderte von Runden miteinander gesparrt. Ich kenne ihn in- und auswendig. Oscar meint wohl, ich würde ihm einen Einblick in Floyds Technik geben, er überrennt mich und bekommt sein Rematch mit Floyd. Mein Job ist es, dies zu verhindern." Eine klare Ansage des "lebenslangen Underdogs" (Forbes über Forbes).

Spion de la Hoya

Die Vermutung des dann 31-Jährigen wird durch die Tatsache genährt, dass ihn de la Hoya bei seinen letzten beiden Titelkämpfen live am Ring beobachtete. Der deutliche kleinere Forbes, dem zudem der wirklich große Punch fehlt, freut sich riesig auf den Kampf, der bei "HBO" im Free-TV ausgestrahlt wird.

"Ich bin echt völlig von den Socken. Er hat den größten Namen im Box-Zirkus, es ist unglaublich. Ich spüre keinen Druck und freue mich auf diese Herausforderung."  

Wenn jedoch alles normal verläuft, können sich sowohl de la Hoya als auch die Boxfans auf einen wirklichen Leckerbissen freuen: Superfight, Teil zwei.

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