In der Nacht erreichte er den Start- und Zielort Brest an der französischen Atlantik-Küste. Damit unterbot Joyon die alte Bestmarke der Britin Ellen MacArthur (71 Tage, 14 Stunden, 18 Minuten, 33 Sekunden) aus dem Jahr 2005 um gut 14 Tage.
Für die Fachwelt ist die neue Rekordzeit für die 26.000 Seemeilen (48.152 Kilometer) lange Distanz eine Sensation. Als 1994 die Jules-Verne-Trophy ins Leben gerufen wurde, glaubte kaum jemand, mit einem Segelschiff in weniger als 80 Tagen die Erde umrunden zu können.
Kunststück war in Gefahr
Die "IDEC" von Joyon, deren 32 Meter hoher Mast 520 Quadratmeter Segeltuch trägt, kann Geschwindigkeiten bis zu 40 Knoten (74 Kilometer pro Stunde) erreichen. "Dieses Schiff hat ein unglaubliches Potenzial. Es macht einen Riesenspaß, damit zu segeln", sagte Joyon, der Eisberge im Südpolarmeer passieren, Stürmen und Orkanen trotzen und nach günstigen Winden am Äquator suchen musste.
Noch vor wenigen Tagen war der Rekord allerdings in Gefahr. Die Verbindung der Steuerbord-Want, eine Halterung für den Mast, drohte sich zu lösen. Joyon musste bei starkem Seegang den Mast hinaufklettern und den Defekt beheben. Dabei verletzte sich der dreifache Familienvater am Sprunggelenk.
Fünf Mastgänge waren nötig, bis die Reparatur Erfolg hatte.