Volleyball-Frauen trotz Niederlage im Halbfinale

SID

Halle/Westfalen - Die deutschen Volleyball-Frauen können weiter auf die Olympia-Teilnahme im August in Peking hoffen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti verlor zum Abschluss der Gruppenphase bei der europäischen Olympia-Qualifikation im westfälischen Halle zwar nach 103 Minuten gegen die Niederlande mit 1:3 (25:22, 25:27, 15:25, 23:25), doch der Satzgewinn brachte den zum Halbfinaleinzug notwendigen Rang zwei in Staffel B hinter den unbesiegten Polinnen. Im Halbfinale wartet kein geringerer als Weltmeister Russland, während Polen auf den EM- Zweiten Serbien trifft.

Nur der Turniergewinner bucht das Olympia-Ticket, wozu noch zwei Siege notwendig sind. Polen hatte sich gegen die Türkei 3:1 behauptet, während sich Russland den ersten Platz in der Gruppe A ebenfalls mit einem 3:1-Sieg über Serbien erkämpfen konnte.

"Wir spielen auf Sieg" 

Durch den polnischen Erfolg konnten sich die Deutschen sogar die Niederlage gegen die Niederlande leisten, mussten aber einen Satz gewinnen. Bei Punktgleichheit mit der Türkei und den Niederlanden hatten die Gastgeberinnen am Ende das bessere Satzverhältnis. Nur eine 0:3-Pleite mit mehr als zehn Punkten Unterschied hätte das vorzeitige Aus des Olympia-Traums bedeutet. "Wir spielen auf Sieg und nicht auf Satzgewinn", hatte Guidetti noch vor der Partie gesagt, wurde aber eines Besseren belehrt.

Schon mit dem Gewinn des ersten Satzes sicherte sich das von über 7000 Zuschauern im Gerry Weber Stadion gefeierte deutsche Team den Verbleib im Wettbewerb. Dabei spielten Kapitän Angelina Grün und Co sehr variabel auf und lagen nach einer 9:6-Führung mehrfach mit drei Punkten vorn, musste beim 16:16 aber noch einmal den Ausgleich hinnehmen.

Nach einem 24:21-Vorsprung saß der zweite Satzball, was der bedeutungsvollen Partie die Spannung und Brisanz nahm. Die Gastgeberinnen schienen angesichts des nächsten schweren Gegners Russland anschließend nicht mehr voll bei der Sache zu sein.

Schwächephase bestraft

Das nutzten die Niederländerinnen aus, die seit über zwei Jahren als Vereinsmannschaft bei DELA Martinus Amstelveen spielen und sich als Grand-Prix-Gewinner mit zwei enttäuschenden 1:3-Niederlagen gegen Polen und die Türkei in die aussichtslose Situation gebracht hatten.

Im zweiten Abschnitt bestraften die Gäste nach einem 17:21-Rückstand eine Schwächephase der Deutschen und gingen mit sechs Punkten hintereinander mit 23:21 in Führung.

Nach drei abgewehrten Satzbällen schafften sie den Satzausgleich und diktierten auch den dritten Durchgang das Spiel. Erst im vierten Abschnitt konnten sich die Deutschen wieder etwas besser in Szene setzen. Sie lagen 14:11 vorne und hielten den Durchgang bis zum 22:22 offen.