Stadionarchitekt Ai sieht Olympiamissbrauch

SID

Kassel - Der documenta-Künstler und Mitplaner des Pekinger Olympiastadions, Ai Weiwei, hat der chinesischen Führung Missbrauch der Olympischen Spiele vorgeworfen.

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"Ich fürchte, es wird schrecklich", sagte der Pekinger Künstler über die geplante Eröffnungsfeier im chinesischen Nationalstadion der in Kassel erscheinenden "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen".

"Das hasse ich" 

"Die chinesische Regierung hat Choreographen und Regisseure ausgewählt, die ihre sogenannte Kunst für die Propaganda hergeben. Sie werden damit Teil einer großen Manipulation. Das hasse ich." Die Olympischen Spiele beginnen am 8. August in Peking.

Allerdings hätten die Olympiavorbereitungen zu etwas mehr Offenheit in China geführt. "China ist an einem Punkt angekommen, von dem es kein Zurück mehr gibt. Ob Weltwirtschaft oder internationale Politik - ich bin überzeugt, dass sich China nicht mehr rückwärts entwickeln kann."

Ein Boykott der Spiele wäre aber dennoch "töricht": "Das ist eine Veranstaltung für die Massen, für die Welt, nicht für die Politiker." Der 50-Jährige, Sohn eines später in Ungnade gefallenen kommunistischen Funktionärs, arbeitet als Architekt in Peking.