Skelton will Tschagajew entthronen

SID
Skelton, Tschagajew
© Getty

Hannover - Nach acht Monaten Pause wegen einer rätselhaften Erkrankung will Weltmeister Ruslan Tschagajew endlich wieder sportlich für Schlagzeilen sorgen.

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Der WBA-Titelträger im Schwergewicht trifft im mit 4500 Zuschauern ausverkauften Burg-Wächter Castello Düsseldorf bei seiner ersten Titelverteidigung auf den 40 Jahre alten Engländer Matt Skelton.

Im April vergangenen Jahres hatte der Usbeke Tschagajew in Stuttgart den 2,13 Meter großen Box-Riesen Nikolaj Walujew (Russland) als Weltmeister entthront. Danach musste er wegen einer Erkrankung - angeblich Hepatitis - pausieren und tauchte in seiner Heimat unter.

Die Chance kommt wieder 

"Ich bin jetzt wieder topfit", betonte der in 24 Kämpfen ungeschlagene Tschagajew. Der 29 Jahre alte Usbeke, der für den Hamburger Universum-Boxstall in den Ring steigt, musste wegen seiner Erkrankung einen für Oktober 2007 in Moskau geplanten Titelvereinigungskampf gegen WBO-Weltmeister Sultan Ibragimow (Russland) absagen.

"Schade, dass dieser Kampf ausfallen musste, aber diese Chance werde ich mir wieder erarbeiten", sagte der WBA-Weltmeister. Der erste Schritt auf dem Weg dorthin soll der Sieg über den in 22 Kämpfen einmal besiegten Skelton sein. Der Engländer ist die Nummer sieben der unabhängigen Computer-Weltrangliste.

Matt wird unterschätzt 

"Alter ist nur eine Nummer. George Foreman war 45 Jahre alt, als er Michael Moorer k.o. schlug und Weltmeister wurde", meinte der frühere Türsteher Skelton. Obwohl der Herausforderer aus Bedford nördlich von London erst im Alter von 35 Jahren mit dem Profi-Boxen begann, verfügt er über langjährige Ringerfahrung.

Schon als Kick- und Thaiboxer war Skelton Weltklasse. Deshalb glaubt sein Promoter Frank Warren: "Ich glaube, Matt wird unterschätzt. Er ist ein guter Boxer, unglaublich fit. Er hat eine gute Chance, den Ring als Sieger zu verlassen."

"Skelton kommt sicherlich nicht nach Düsseldorf, um sich nur einen Blumenstrauß und das Geld abzuholen. Es kann sein, dass es böse scheppert", sagte Tschagajews Trainer Michael Timm.

Treffen mit dem russischen Riesen 

Ruslans Fitness und seine athletischen Werte seien aber noch besser als vor dem Kampf gegen Walujew. "Ruslan ist wie ich ein aggressiver Boxer und so wird es mit Sicherheit ein toller Kampf", meint Commonwealth-Meister Skelton, der nach dem Rücktritt von Lennox Lewis 2003 der erste britische Schwergewichts-Weltmeister werden kann.

Sollte Tschagajew den hart schlagenden Skelton bezwingen, könnte es zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem russischen Riesen Nikolaj Walujew kommen. Walujew kämpft am 16. Februar in Nürnberg gegen Ex- Weltmeister Sergej Lijakowitsch aus Weißrussland um die Nummer-1- Position bei der WBA. Im April muss Weltmeister Tschagajew seinen Titel dann gegen den Sieger des Ausscheidungskampfes verteidigen.