ÖOC-Generalsekretär Jungwirth: Namen fehlen

SID

Wien - Das Österreichische Olympischen Komitee (ÖOC) kann in der Affäre um angebliches Blutdoping in einem Wiener Institut nicht aktiv werden.

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"Wir können überhaupt nichts tun, weil wir keine Informationen haben, dass ein Athlet von uns involviert ist", sagte ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth der österreichischen Nachrichtenagentur APA. "Wir können nur abwarten, bis wir Informationen bekommen."

Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender ARD hatte pauschal behauptet, dass 30 Sportler Kunden der Blutbank in Wien gewesen seien, davon etwa 20 deutsche Wintersportler. In einer Erklärung vor dem Biathlon-Weltcup in Antholz distanzierte sich der TV-Sender von dieser Behauptung und entschuldigte sich.

Thomas Bach, der Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), hatte die österreichischen Behörden aufgefordert, die erhobenen Vorwürfe gegen das Wiener Institut schleunigst aufzuklären.

Nichts unter den Tisch kehren 

Sport-Staatssekretär Reinhold Lopatka hatte Ende November 2007 einen Brief vom damaligen Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Richard Pound, bekommen und das Innenministerium informiert. Auch das Österreichische Anti-Doping-Komitee (ÖADC) erhielt Nachricht, nicht aber das ÖOC.

"Wir haben es erst jetzt aus der Zeitung erfahren, dass es diesen Brief gibt", sagte Jungwirth und fügte an: "Das ÖOC ist aber auch nicht zuständig für die Suche nach Vermutungen, das sind das Anti-Doping-Komitee und die Polizei." Er persönlich wünsche sich eine rasche Aufklärung und dass nichts unter den Tisch gekehrt werde.

"Es gibt angeblich eine Liste, auf der Namen sind. Aber solange diese Liste nicht auf dem Tisch ist, sind alles Vermutungen. Für die Athleten ist das eine schlimme Sache." Deshalb erhob er eine klare Forderung: "Liste mit Namen auf den Tisch und Ende der Gerüchte."