Nach EM-Debakel plant Ehning um

SID

Leipzig - Der Weltcup ist das große Ziel, der Olympia-Start die kleine Hoffnung: Nach dem Debakel bei der Europameisterschaft hat Marcus Ehning zwangsweise umgeplant.

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Während andere Springreiter wie Ludger Beerbaum oder Meredith Michaels-Beerbaum ihre Spitzenpferde mit Blick auf die Olympischen Spiele beim ersten Weltcup-Turnier des neuen Jahres schonen, kann Ehning in Leipzig angreifen.

Der zweimalige Weltcup-Sieger setzt mit Sandro Boy auf seine Nummer eins im Stall. Allerdings gibt es noch einen kleinen Hoffnungsschimmer für Ehning, denn er bekommt ein neues Pferd.

Kein Championat mit den beiden 

"In der Hallensaison hat der Weltcup absolute Priorität, das ist der Höhepunkt", sagte Ehning. Der ebenfalls nicht einfach zu reitende Hengst Sandro Boy kommt für die Olympischen Spiele ebenso wenig in Frage wie die Stute Küchengirl, die Ehning mit ihrer mehrfachen Verweigerung eine Alptraum-EM bescherte.

"Mit den beiden werde ich kein Championat mehr planen", erklärte Ehning unmissverständlich. Mit Sandro Boy will er sich für das Weltcup-Finale Ende April in Göteborg qualifizieren, mit Küchengirl in der Freiluftsaison starten.

Man weiß nie, was passiert 

Trotz des Desasters in Mannheim ist Ehning noch nicht völlig abgeschrieben - zumindest ist der 33-Jährige weiter Mitglied des Championatskaders, obwohl er derzeit keinen passenden Partner für Olympia hat. "Er ist immer noch einer der besten Reiter der Welt", sagte Bundestrainer Kurt Gravemeier.

Und: "Man weiß ja nie, was noch passiert." In wenigen Tagen erhält der Mannschafts-Olympiasieger von 2000 ein neunjähriges Pferd aus England. Ehning will allerdings keine Euphorie aufkommen lassen: "Es ist doch noch viel zu früh, etwas darüber zu sagen. Ich bin es ja noch nicht einmal geritten."

Ehning hat nach der EM-Enttäuschung einiges geändert. So arbeitet er - fast unbemerkt von der Öffentlichkeit - seit einigen Monaten mit dem niederländischen Trainer Henk Nooren zusammen. "Ich bin ja zehn Jahre lang alleine rumgeritten", erklärte Ehning: "Ich wollte mal etwas anderes ausprobieren."

Der Kampf um Hongkong-Tickets beginnt 

Und auch Küchengirl hat sich vom EM-Schrecken inzwischen erholt, trug Ehning Ende Dezember in Frankfurt beim Champions Cup wieder zum Sieg bei einem wichtigen Springen.

Die besten Pferde der anderen Reiter aus dem Championatskader bleiben noch im Stall, während in Leipzig die achte von zwölf Weltcup-Stationen geritten wird. Zudem ist schon jetzt festgelegt, dass weder Christian Ahlmanns Hengst Cöster noch Mererdith Michaels-Beerbaums Wallach Shutterfly beim Weltcup-Finale starten werden. "Die werden jetzt trainiert", erklärte der Bundestrainer.

Der Kampf um die Tickets für Hongkong, bei dem sich auch Ludger Beerbaum mit All Inclusive und Marco Kutscher mit Cornet Obolensky Hoffnungen machen dürfen, beginnt erst von Mai an in der Freiluftsaison.