Marion Jones bittet um mildernde Umstände

SID
Marion, Jones
© DPA

New York/Boston - Die des Dopings überführte ehemalige Sprinterin Marion Jones hat in einem Schreiben an ein US-Gericht um mildernde Umstände bei ihrer Verhandlung am 11. Januar gebeten. Das gaben die Anwälte der 32-Jährigen bekannt.

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In dem Brief, den Jones' Anwälte am Silvesterabend bei der Justiz einreichten, bittet die Verteidigung um eine Haftstrafe auf Bewährung für den früheren Sprintstar. Der einst schnellsten Frau der Welt drohen wegen Falschaussage bis zu sechs Monate Gefängnis.

"Sie ist von der amerikanischen Heldin zur nationalen Schande abgestürzt", heißt es in dem Gesuch. Der öffentliche Hohn einer Nation, die sie einst verehrt hat, und ihr tiefer Fall seien bereits harte Strafen gewesen. Jones habe ihre Goldmedaillen, ihren Wohlstand und ihren öffentlichen Ruf verloren, begründeten die Rechtsanwälte den Antrag.

Lug und Trug

Jones hatte am 5. Oktober vor einem Gericht in New York zugegeben, gegenüber Untersuchungsbehörden gelogen zu haben und widersprach ihren Aussagen, die sie bei einer Anhörung vom November 2003 gemacht hatte. Damals wurde sie im Zuge des Balco-Skandals befragt - und hatte jeglichen Dopingmissbrauch vehement bestritten.

Im Anschluss an ihr Geständnis erklärte sie unter Tränen ihren Rücktritt vom Leistungssport. Die Kalifornierin bekannte sich außerdem schuldig, im Zusammenhang mit einem Scheck-Betrug gegenüber den Untersuchungsbehörden gelogen zu haben.

Medaillen zurückgegeben

Jones hatte 2005 behauptet, nichts von einer Verwicklung ihres ehemaligen Freundes, des Ex-Weltrekordlers Tim Montgomery, in einen millionenschweren Kriminalfall gewusst zu haben.

Sowohl der Leichtathletik-Weltverband IAAF als auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben Jones nach ihrem Dopinggeständnis aus den Siegerlisten gestrichen. Ihre 2000 in Sydney gewonnenen fünf Olympia-Medaillen, darunter drei goldene, hat sie bereits zurückgegeben.