Bonds bittet um Aufhebung der Meineid-Klage

SID

San Francisco - Barry Bonds hat ein Bundesgericht in San Francisco gebeten, die gegen ihn erhobene Anklage wegen viermaligen Meineides und Behinderung der Justiz fallen zu lassen.

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Einen entsprechenden Antrag reichten seine Anwälte beim Bundesgericht in der kalifornischen Metropole ein. Bonds begründete sein Anliegen damit, dass die Anklage eine "Zufallsauswahl" sei und bekannt für ihre "auffällige Dummheit".

Der 43-Jährige, der derzeit ohne Verein ist, wurde am 15. November beschuldigt, bei seiner Aussage am 4. Dezember 2003 vor einem Bundesgericht gelogen zu haben. Bonds hatte damals angegeben, nie wissentlich leistungssteigernde Mittel genommen zu haben.

Mehrdeutig und verwirrend 

Laut Anklage wurde er damals gefragt, ob er anabole Steroide, Wachstumshormon oder leistungssteigernde Mittel von seinem langjährigen Freund und Personal-Trainer Greg Anderson bekommen und auch genutzt habe. Bonds hatte mit "nein" und "überhaupt nicht" geantwortet. Seine Anwälte behaupten jetzt, dass die Fragen damals nicht eindeutig gewesen seien und bezeichneten sie als "ungenau, häufig mehrdeutig und verwirrend".

Zuletzt stand Bonds am 7. Dezember vor Gericht. Dort bestritt er erneut, jemals in seiner Karriere wissentlich gedopt zu haben. Der Outfielder hält mit 762. Homeruns den bedeutendsten Rekord der US- Sportgeschichte.

Seine Leistungen werden seit Jahren mit Skepsis betrachtet, da er immer wieder mit Doping in Verbindung gebracht wurde. Bonds' Name stand auf der Kundenliste des Balco-Labors. Dessen Gründer, Victor Conte, hatte bis zur Aufdeckung des Skandals 2003 jahrelang US-Spitzensportler - wie die zuletzt geständige Marion Jones - mit Steroiden und Wachstumshormon versorgt.