Wiener Blutbank-Firma im Doping-Visier

Von SPOX
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© Getty

München - Während in Italien die in Spanien eingestellte "Operacion Puerto" um den Dopingarzt Eufemiano Fuentes neu aufgerollt wird, droht der Sportwelt bereits ein neuer internationaler Dopingskandal. 

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Das österreichische Gesundheits-Ministerium leitete am Mittwoch gegen das Wiener Blutbank-Unternehmen "Human Plasma" ein Verfahren wegen Beihilfe zum Blutdoping ein. Das Unternehmen steht nach Angaben der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA im Verdacht, unerlaubte Mittel und Techniken bei Winter- und Radsportlern eingesetzt zu haben.

Laut der "Süddeutschen Zeitung" sollen 50 bis 60 Sportler in den Fall verwickelt sein und Spuren auch nach Deutschland führen.

Erster Hinweis bereits im November 2007

Den Stein ins Rollen brachte nach Informationen der österreichischen Tageszeitung "Kurier" der ehemalige WADA-Vorsitzende Dick Pound.

Am 23. November wies der Kanadier in einem Schreiben an das Ministerium in Wien darauf hin, dass nach WADA-Informationen Sportlern in der Firma Blut abgenommen und in Blutplasma zum Zweck der Reunfusion umgewandelt werde. Das Unternehmen bestreitet die Vorwürfe vehement.

Österreichische Winterportler waren bereits während der olympischen Spiele 2006 in Turin ins Visier der Dopingfahnder geraten. Damals entdeckte die italienische Polizei in einem Quartier von Skilangläufern und Biathleten ein Dopinglabor, woraufhin sechs Teammitglieder vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) auf Lebenszeit von olympischen Spielen ausgeschlossen wurden.