Zwei Auftakt-Titel bei der Schwimm-EM

SID

Debrecen/Düsseldorf - Deutschlands Schwimmer haben beim Weltrekord-Festival der Konkurrenz mit Gold für Janne Schäfer und die Männer-Lagenstaffel zum Auftakt der Kurzbahn-Europameisterschaften im ungarischen Debrecen einen perfekten Start hingelegt.

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Zum Abschluss des ersten Tages schwammen Thomas Rupprath (Rostock), Markus Deibler aus Biberach, der Potsdamer Johannes Dietrich und Steffen Deibler (ebenfalls Biberach) über 4 x 50 Meter in 1:34,39 Minuten zum achten Titel hintereinander. Cheftrainer Örjan Madsen zog eine positive Bilanz: "Das war gut. Aber hundertprozentig zufrieden bin ich trotzdem nicht."

Fabel-Weltrekorde erzielten der Ungar Laszlo Cseh mit 1:52,99 Minuten über 200 Meter Lagen und die polnische Olympiasiegerin Otylia Jedrzejczak, die an ihrem 24. Geburtstag über 200 Meter Schmetterling die bisherige Marke der Chinesin Yu Yang (2:04,04) in 2:03,53 pulverisierte und baff war: "Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet." Europarekord über 200 Meter Rücken erzielte der neue österreichische Titelträger Markus Rogan in 1:49,86 Minuten. Der Frankfurter Helge Meeuw, im Vorjahr in Helsinki Zweiter, enttäuschte als Siebter (1:55,05).

Janne Schäfer, die 26 Jahre alte Psychologie-Studentin vom TV Jahn Wolfsburg, musste sich den erneuten Titel über 50 Meter Brust mit der erst 15 Jahre alten Russin Julia Jefimowa teilen, war hierüber aber keinesfalls enttäuscht: "Sie ist ein riesiges Talent. Und ich habe zum dritten Mal hintereinander gewonnen, und das auch noch mit Rekord - da macht so ein geteilter Sieg doch überhaupt nichts aus."

Paul Biedermann (Halle/Saale) griff über 400 Meter Freistil nach 3:38,76 Minuten um lediglich 4/100 Sekunden an Gold vorbei. Der 21- Jährige musste sich nur dem Polen Pawel Korzeniowski beugen. Biedermann war happy: "Das ist der größte Erfolg meiner Karriere. Ich wollte vorneweg schwimmen und dachte, auch die letzte Bahn würde mir gehören" - das war ein Trugschluss, der Gold kostete. Annika Mehlhorn (Baunatal) freute sich nach Bronze über 200 Meter Schmetterling (2:06,53): "Meine erste EM-Medaille seit 2002! Das macht Mut."

Für Langbahn-Weltrekordlerin Britta Steffen bahnt sich im Finale ein spannendes Rennen an. Die Berlinerin qualifizierte sich über 100 Meter Freistil nach 52,96 Sekunden als Schnellste, lag aber nur 1/100 vor Josefin Lillhage (Schweden) und der niederländischen Titelverteidigerin Marleen Veldhuis (53,09). Weltmeisterin Janine Pietsch (Ingolstadt) zog über 100 Meter Rücken nach 58,51 Sekunden als Dritte in den Endlauf ein. Frankreichs Superstar Laure Manaudou verfehlte in 57,78 die Europa-Bestmarke nur um 3/100. Im Medaillenkampf über 200 Meter Lagen blieb Nicole Hetzer (Burghausen) beim Titelgewinn der Französin Camille Muffat (2:09,05) in 2:11,74 Minuten lediglich Rang acht.