Seles will mit 34 zurück auf den Tennisplatz

SID
Tennis, Seles
© Getty

Los Angeles - Monica Seles kann es nicht lassen. Viereinhalb Jahre nach ihrem letzten großen Match in der ersten Runde der French Open in Paris will die einstige Nummer 1 zurück auf den Tennisplatz.

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"Ich liebe es zu spielen. Daran hat sich nie etwas geändert", sagte die gebürtige Serbin zwei Tage nach ihrem 34. Geburtstag am 2. Dezember. In Key Biscayne soll das Comeback Ende März des kommenden Jahres steigen, wenn der lädierte Rücken und die strapazierten Sprunggelenke mitspielen.

Knapp fünf Jahre werden dann vergangen sein, seit ihrem deprimierenden 4:6, 0:6-Erstrunden-Aus in Roland Garros gegen die Russin Nadja Petrowa. Außer bei ein paar Auftritten in der amerikanischen Team-Tennis-Serie, in der auch Steffi Graf und andere Ehemalige hier und da dem guten Zweck wegen zum Schläger greifen, mied die neunmalige Grand-Slam-Siegerin, die für ihr lautes Stöhnen auf dem Platz damals so berüchtigt war wie heute Maria Scharapowa,  die weltweiten Tennis-Courts.

Karriere die Dritte 

Das Wort vom Rücktritt machte zwar überall die Runde, doch über ihre Lippen kam es nach 53 gewonnenen Titeln und 14.891.762 Dollar Preisgeld nicht. Deshalb, so betonte sie im Gespräch mit der "Los Angeles Times", könne man auch nicht von einem Comeback sprechen.

"Eine komplette Saison kann ich sicherlich nicht mehr durchhalten. Aber ich denke ernsthaft über einen Start bei den Grand Slams nach und bei ein paar weiteren der besseren Turniere."

"Es wäre meine dritte Karriere", sagte die in Florida lebende Seles, die am 11. März 1991 erstmals Platz eins der Weltrangliste erklommen hatte und diese Position insgesamt 178 Wochen lang inne hatte. Zum Vergleich: Steffi Graf war 377 Wochen an der Spitze der Tennis-Welt.

Die angeknackste Psyche

Der schwärzeste Moment ihrer am 13. Februar 1989 gestarteten Karriere ereignete sich am 13. April 1993 beim Turnier am Hamburger Rothenbaum, als ihr ein verwirrter Fan ein Messer in den Rücken rammte.

Das Attentat beendete ihre erste Karriere, wie es die danach psychisch schwer angeschlagene Topspielerin nannte. Erst nach zwei Jahren und drei Monaten fand sie den Weg zurück auf die Tennisplätze der Welt, auf denen sie von 717 Matches 595 gewann.

Lindsay ist cool 

Doch immer wieder stoppten sie mehr oder minder schwere Verletzungen. Bis es vor viereinhalb Jahren gar nicht mehr ging. Zwar spielte sie danach in ihrem Wohnort Sarasota hier und da mit den Nachbarn wie Jennifer Capriati, Martina Navratilova oder Jimmy Arias ein wenig Tennis.

Doch erst das Comeback von Lindsay Davenport, die nach einem Jahr Babypause wieder angefangen hat, ließ den Entschluss reifen, es auch noch einmal zu versuchen. Denn: "Was Lindsay gemacht hat, ist richtig cool."

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