Hildebrandt als HBL-Vorsitzender zurückgetreten

SID
Bernd Uwe Hildebrandt war von 1990 bis 2007 Manager des SC Magdeburg
© DPA

Dortmund - Bernd-Uwe Hildebrandt ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Vorsitzender der Handball-Bundesliga (HBL) zurückgetreten.

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Der ehemalige Manager des SC Magdeburg, der den Liga-Vorsitz im Sommer 2005 übernommen hatte, hatte im Zuge staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen sein Amt bereits seit März ruhen lassen.

Jetzt entschloss sich der 48-Jährige, den Weg für Neuwahlen freizumachen. Der Nachfolger wird auf der turnusmäßigen Sitzung aller Gesellschafter der HBL im Juni 2008 gewählt. Bis dahin leiten weiterhin Ulrich Derad (Bayer Dormagen) und Andreas Schweickert (Frisch Auf Göppingen) kommissarisch den HBL-Vorstand.

Noch keine Bewerber für Nachfolge

Hildebrandt hat seinen Rücktritt zunächst mündlich ausgesprochen. "Schriftlich wird das noch nachgereicht", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann der Deutschen Presse Agentur dpa. Einen Bewerber um die Nachfolge Hildebrandts gibt es noch nicht.

"Wir warten ab und werden uns das in den nächsten Wochen und Monaten anschauen", erklärte Bohmann. Möglicherweise ist Hildebrandt mit seinem Rücktritt einer Absetzung zuvorgekommen. "Er hat das aus freien Stücken getan", sagte der Geschäftsführer.

Verdacht der Steuerhinterziehung

Hildebrandt war im März als Manager des SC Magdeburg zurückgetreten. Gegen ihn wird von der Staatsanwaltschaft unter anderem wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt.

Nach seiner Ablösung war der erste deutsche Champions-League-Sieger in bedrohliche finanzielle Schieflage geraten und stand vor der Insolvenz. Mit einem Kraftakt hatte der Club 1,2 Millionen Euro aufgebracht und dies abgewendet.

Kein Kommentar...

Hildebrandt war auch als Leiter des Olympiastützpunktes Magdeburg/Halle entlassen worden, hatte aber kürzlich einen Prozess auf Wiedereinstellung gewonnen.

Außerdem war er bis zum März Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung des Leistungssports (gGFL).

Gegen die Gesellschaft ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Untreue. "Alle diese Vorgänge bewerten wir nicht und kommentieren sie auch nicht", sagte Bohmann.