Sprinter verpasst Tests wegen "Faulheit"

SID

London - Der britische Staffel-Olympiasieger Mark Lewis-Francis hat das Verpassen von zwei unangemeldeten Doping-Kontrollen mit "Faulheit" erklärt und die strengen Meldepflichten für Athleten kritisiert.

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"Meine Türklingel hat nicht funktioniert", sagte der Sprinter in London über eine unangemeldete Kontrolle 2005. Bei einer weiteren im Juli 2006 sei er einfach nicht zu Hause gewesen, erklärte der 25-Jährige. "Beide Male war es wegen Faulheit, als das System noch ganz neu war und man etwas Nachsicht mit uns hätte haben sollen. Ich schäme mich nicht. Das System ist in meinen Augen Blödsinn."

Nach den Regeln des Internationalen Leichtathletik-Verbands IAAF müssen Athleten an fünf Tagen in der Woche für eine Stunde täglich ihren Aufenthaltsort bekanntgeben, um unangemeldete Kontrollen zu ermöglichen.

Positiv auf Cannabis getestet 

Lewis-Francis, der 2004 in Athen mit der 4 x 100-Meter-Staffel die Goldmedaille gewonnen hatte, würde beim dritten Verpassen eines Dopingtests vom britischen Nationalen Olympischen Komitee (BOA) für ein Jahr gesperrt werden. Außerdem dürfte er nie wieder an Olympischen Spielen teilnehmen. Seine beiden bislang verpassten Tests bleiben für fünf Jahre aktenkundig.

Nach den Hallen-Europameisterschaften 2005 in Madrid war Lewis-Francis seine Silbermedaille über 60 Meter aberkannt worden, nachdem er positiv auf Cannabis getestet worden war. Der britische Leichtathletik-Verband beließ es bei einer Verwarnung, weil die Substanz nicht zur Leistungssteigerung konsumiert worden war. Hätte das BOA dies nicht akzeptiert, wäre Lewis-Francis bereits nach dem verpassten Test im Juli 2006 automatisch lebenslang für Olympia gesperrt worden.