30 Millionen für den Pretty Boy

Von Haruka Gruber
Mark Cuban, der Besitzer von Nowitzkis Dallas Mavericks, hielt einen der Gürtel
© Getty

München - Mark Cuban mag es plakativ.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Besitzer der Dallas Mavericks ist mit einer Schiedsrichter-Entscheidung unzufrieden? Cuban springt auf und gestikuliert. Dirk Nowitzki wird der MVP-Award verliehen? Cuban wischt sich bei der Laudatio medienwirksam die Tränen aus den Augen.

Box-Superstar Floyd "Pretty Boy" Mayweather jr. tritt Anfang Dezember zum Mega-Fight gegen Ricky Hatton an? Cuban stellt sich vor dem Gong mit bedeutungsschwangerer Miene und zwei von Mayweathers Weltmeister-Gürteln in den Ring. "Ich bin befreundet mit Floyd", so seine Message.

Cuban und sein neuer Buddy Mayweather. Eine Freundschaft, die im Herbst begann, als beide bei der TV-Tanz-Show "Dancing with the Stars" (dem amerikanischen Pendant zu "Let's dance") teilnahmen.

Eine Freundschaft, die nun zu einem Sensationsdeal führen könnte. So berichtet "ESPN", dass Mayweather ernsthaft in Betracht zieht, aus dem Boxsport ins Mixed-Martial-Arts-Lager zu wechseln.

Schnupperstunden für Mayweather

Zum Verständnis: Mixed Martial Arts ist eine Mischung aus diversen Kampfsportarten wie Boxen, Karate oder Kung-Fu. Einer der wichtigsten Macher in der Szene: Cuban mit seinem TV-Sender "HDNet".

"Floyd überlegt, ob er für uns kämpfen will", sagte Cuban. Einige Boxer wie die früheren Schwergewichtler Francois Botha und Ray Mercer vollzogen bereits einen ähnlichen Wechsel. Beide jedoch nur mit mäßigem Erfolg.

"Wir werden ihm anbieten, einige Schnupperstunden zu nehmen, damit er einschätzen kann, ob Mixed Martial Arts etwas für ihn ist", meinte Cuban.

"Floyd ist definitiv interessiert"

Mayweather selbst wollte sich nicht äußern. "Floyd ruht sich derzeit aus. Es gibt keinen Zeitrahmen für eine Entscheidung. Man muss sich Zeit nehmen und alles evaluieren", so Leonard Ellerbe, Mayweathers Berater und bester Freund.

Ellerbe weiter: "Floyd ist aber definitiv interessiert. Mark ist ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann mit äußerst erfolgreichen Ideen. Es würde bestimmt keine Witzveranstaltung werden."

Menschlicher Dukatenesel

Das Interesse Cubans ist leicht nachvollziehbar. Mayweather gilt immerhin als der Dukatenesel des amerikanischen Sports. Der Fight gegen Oscar De La Hoya im Mai erlöste insgesamt 165 Millionen Dollar. Für den Hatton-Kampf waren 850.000 Zuschauer bereits, jeweils 55 Dollar zu zahlen. Die Einnahmen für den Pay-TV-Sender "HBO": 47 Millionen Dollar.

Im Anschluss trat der Weltmeister in fünf Klassen im Alter von 30 Jahren mit den Worten "Ich habe wirklich genug vom Boxen. Es langweilt mich" vom Boxsport zurück - vermutlich um die Börse für den nächsten Kampf in die Höhe zu schrauben. Für die Duelle gegen De La Hoya und Hatton strich Mayweather zusammen 50 Millionen Dollar ein.

Mayweather, der weltbeste Boxer. Mayweather, der genauso brillante Vermarkter in eigener Sache.

"30 Millionen Dollar für einen Kampf könnten Floyd überzeugen", weiß auch Cuban. "Er weiß, dass der Wechsel der Sportart nicht einfach sein wird. Aber er sucht nach dem 'next big thing'. Er wird dem Ruf des Geldes folgen."

Artikel und Videos zum Thema