Pistol Pete will nicht mehr ballern

SID
Tennis, Sampras
© Getty

Macau - Im Duell der Zeiten wies Pete Sampras seinen Nachfolger Roger Federer letztlich doch noch in die Schranken, aber ein ernsthaftes Comeback steht für den Altmeister nicht zur Debatte.

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"Wir sollten mal auf dem Boden bleiben", sagte der 36 Jahre alte Pistol Pete und erstickte jegliche Spekulationen um seine Rückkehr im Keim. Dabei spielte der siebenmalige Wimbledon-Champion beim ersten Sieg im dritten Spiel gegen Federer wie zu besten Zeiten.

"Das war nur ein Sieg für den alten Mann", beschwichtigte Sampras nach dem 7:6, 6:4 in einem Nobelhotel in Macau. Der 36-Jährige schlug 14 Asse und bestach durch präzises Volleyspiel. Doch die frühere Nummer eins genießt das Leben mit seiner Frau Bridgette und den beiden Söhnen Christian (6) und Ryan (2) in Los Angeles viel zu sehr und lässt sich deshalb auch von Federers Lob nicht locken.

Federer freut sich für sein Idol

"Es war sehr schwierig, seinen Aufschlag zu lesen. Außerdem hat er kaum Fehler gemacht. Würde er heute noch spielen, wäre er immer noch unter den Top Fünf", sagte der Weltranglistenerste.

Die ersten beiden Duelle in Seoul (6:3, 6:4) und Kuala Lumpur (7:6, 7:6) hatte Federer noch gewonnen, was dem Schweizer doch ein wenig Unbehagen bereitete. "Es war hart, sein eigenes Idol zweimal zu schlagen. Ich freue mich, dass er mich wenigstens einmal gekriegt hat", sagte der zwölfmalige Grand-Slam-Turniersieger.

Neuauflage mit Heimrecht Sampras

Die nächste Auflage zwischen dem früheren und dem heutigen besten Tennisspieler der Welt ist bereits geplant. Am 10. März 2008 erhält Sampras, der erst seit wenigen Wochen wieder ernsthaft trainiert, im New Yorker Madison Square Garden sozusagen Heimrecht. In seiner aktiven Karriere hatte Sampras das einzige Duell mit Federer 2001 im Achtelfinale von Wimbledon in fünf Sätzen verloren.

Nachdem er sich nun in drei Matches selbst von den Fähigkeiten Federers überzeugt hat, blieb Sampras nur Lob für seinen Gegner und wenig Hoffnung für seine eigenen Bestmarken. "Er ist erst 26 und wird sich meinen Grand-Slam-Rekord holen", sagte der in Washington geborene Ex-Profi, der in seiner Karriere 14 Siege bei Australian Open, US Open und Wimbledon feierte.

Roger eine Klasse für sich 

Die French Open gewann er nie, es ist auch der einzige Titel, den Federer bislang erfolglos jagt. Seine Ranglisten-Rekorde von sechs Jahren hintereinander und insgesamt 286 Wochen als Nummer eins hat Sampras ebenfalls aufgegeben.

"Das ist nur eine Frage der Zeit. Ich kenne das Spiel gut genug, um zu sagen, dass Roger einfach eine Klasse über seinen Konkurrenten steht", meinte Sampras.

Der nach den US Open 2002 zurückgetretene Rechtshänder sieht derzeit keinen Spieler, der Federer auf seiner Rekordjagd gefährden kann: "Diese Kids, (Rafael) Nadal, (Novak) Djokovic und (Andy) Roddick sind hungrig und wollen ihn bedrängen. Aber ich fühle, dass Roger immer noch einen Gang zulegen kann, besonders bei den Grand Slams."

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