Sportausschuss berät über NADA

SID

Berlin ­ Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages wird über die neue Weichenstellung der Nationalen Anti- Doping-Agentur (NADA) unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten.

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Wie der Ausschuss-Vorsitzende Peter Danckert erklärte, sei diese Debatte "im Interesse der Sache" erforderlich. "Es geht nicht darum, irgendetwas zu verbergen oder zu verschleiern", sagte der SPD-Abgeordnete. "Wir wollen mit den Verantwortlichen der NADA offen reden können. Dabei geht es um die Strukturen der eigentlich sport- und politikfernen Stiftung, um Personalien und um die Einflussnahme von außen."

Wie Danckert weiter betonte, stünden bei der Beratung im wesentlichen die Beschlüsse des NADA-Kuratoriums vom 25. September in Berlin im Mittelpunkt. Danach soll NADA-Geschäftsführer Christoph Niessen neben seiner weisungsgebundenen Tätigkeit Sitz und Stimme im ehrenamtlich arbeitenden Vorstand der in Bonn ansässigen Stiftung bekommen.

Neues Trainingskontrollsystem in Planung 

Weiterhin soll diskutiert werden, ob die vier Vertreter des Sports im Kuratorium möglicherweise einen zu großen Einfluss auf die Arbeit des Gremiums, das eine Art Aufsichtsrat ist, nehmen könnten. Neben dem Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, sind DOSB-Vizepräsident Eberhard Gienger, die Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Spitzenverbände, Christa Thiel, sowie als Athletenvertreterin Marion Rodewald in dem 13-köpfigen Kuratorium vertreten.

Der Sportausschuss will zudem den Aufbau des neuen Trainingskontrollsystems für den neu aufgestellten so genannten Nationalen Testpool beraten. Von 2008 an sollen nach einer Kuratoriums-Vorlage 850 Kaderathleten in besonders gefährdeten Sportarten ("Kategorie A") jährlich jeweils fünf Urin- und zwei Blutkontrollen abgeben. Für 350 Aktive in mittelgefährdeten Disziplinen der "Kategorie B" sind danach je vier Urinproben und eine Blutkontrolle vorgesehen. Jeweils eine Urinkontrolle jährlich sind für 700 weitere Sportler aus der "Kategorie C" geplant.

Darüber hinaus sollen 5400 Spitzenathleten des so genannten Allgemeinen Testpools jährlich im Schnitt 0,3 Mal unangemeldet getestet werden. Für das Olympiajahr 2008 sind insgesamt 10.500 unangemeldete Trainingskontrollen geplant.