Tennisprofi bestätigt erstmals Wettgerüchte

SID

München - Im Wettskandal um das Profi-Tennis bestätigte am Mittwoch erstmals ein Spieler die Gerüchte um verkaufte Spiele.

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Der Österreicher Werner Eschauer sagte gegenüber der „Sport Bild", dass Wettbetrug im Profi-Tennis kein Gerücht sei und dass er den Versuch der Manipulation selbst erlebt habe. Die Nummer 66 der Weltrangliste wurde vor dem Zweitrunden-Match in Wimbledon gegen Rafael Nadal angerufen und hätte sich nach eigenen Angaben für eine Niederlage Extrageld verdienen können. Eschauer habe dankend abgelehnt: „Mit dem Mist will ich nichts zu tun haben."

Der deutsche Davis-Cup-Spieler Michael Kohlmann sagte der „Sport Bild" zu diesem Thema: „Ich habe von mysteriösen Anrufen gehört. Bei Spielern soll auf dem Hotelzimmer angeklopft worden sein." Ein anonymer deutscher Profi berichtete der Sportzeitschrift, dass bei großen Turnieren für Niederlagen zwischen 35.000 und 50.000 Dollar bezahlt werden.

"Fall Dawidenko" als Auslöser 

Der Skandal war im August durch den "Fall Nikolai Dawidenko" ausgelöst worden. Dem Russen wird vorgeworfen, beim Turnier im polnischen Sopot absichtlich gegen den Argentinier Martin Arguello verloren zu haben.

Dawidenko hatte im dritten Satz verletzungsbedingt aufgegeben. Nachdem er den ersten Satz gewonnen hatte, gingen beim englischen Wettanbieter Betfair Wetten in Höhe von rund sieben Millionen Dollar auf eine Niederlage von Dawidenko ein. Betfair meldete den Vorfall der ATP und diese leitete ein Verfahren ein.