Münchens Olympia-Bewerbung immer konkreter

SID

Frankfurt/Main - Die Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 nimmt nach der einmütigen Verabschiedung einer Machbarkeitsstudie immer konkretere Formen an.

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Im Anschluss an ein zweistündiges Spitzentreffen in Frankfurt/Main äußerten sich sowohl Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) als auch DOSB-Präsident Thomas Bach zuversichtlich, dass die auf den Weg gebrachte Olympia-Bewerbung am 8. Dezember auf der Vollversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Hamburg endgültig beschlossen wird.

"Wir wollen Olympia nach Deutschland holen. Nicht nur die Stadt München, sondern auch das Land Bayern, der Bund und der gesamte deutsche Sport stehen dahinter", sagte Bach.

"Gute Chancen für einen positiven Beschluss"

Bei der Abstimmung der DOSB-Mitglieder reicht eine einfache Mehrheit. "Ich gehe aber von einer breiteren Zustimmung aus. Der Stand der Vorbereitungsarbeiten, den die Stadt München uns vorgestellt hat, bietet eine gute Entscheidungsgrundlage für unsere Mitglieder. Wenn die Arbeit in Qualität und Tempo so weitergeht, haben wir gute Chancen für einen positiven Beschluss", erklärte Bach.

Die Bewerbung sieht ein kompaktes Konzept mit der Bewerberstadt München als Zentrum sowie Garmisch-Partenkirchen für den Schneesport und Königssee für Bob und Rodeln vor.

"Das Gespräch war ein voller Erfolg. Unser Konzept wird von niemandem mehr in Zweifel gezogen. Es hat sich durchgesetzt, weil nur eine kompakte Bewerbung auch Chancen hat, beim Internationalen Olympischen Komitee durchzudringen", sagte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude.

Wettkampfstätten als Pluspunkt

Laut Bach erfüllt das vorgestellte Konzept die Anforderungen des IOC. Pluspunkte seien die Wettkampfstätten und die Möglichkeiten der Unterbringung. "Die Voraussetzungen für eine nachhaltige Bewerbung sind gegeben", erklärte Bach.

Zweifel an einer sicheren Durchführung eines solchen Großereignisses bestünden ohnehin nicht. "Seit der Fußball-Weltmeisterschaft weiß man in der Welt, dass Deutschland ein idealer Standort ist, wenn es um Fragen der Sicherheit geht", erklärte Schäuble.

Volle Unterstützung der Politik

Er sicherte dem DOSB im Falle einer Bewerbung die volle Unterstützung der Politik zu. Vom Stand der Vorbereitungen zeigte sich der Innenminister angetan. "Wir haben gesehen, dass die Verantwortlichen in der Stadt München und im deutschen Sport sehr gute Arbeit leisten", lobte Schäuble.

Die Olympia-Bewerbung stelle eine herausragende Chance dar, "den deutschen Sport international zu präsentieren und das Bild Deutschlands als weltoffenes und modernes Land zu festigen".

Zu früh für Budget-Gespräche

Für die Machbarkeitsstudie hat die Stadt München knapp 600 000 Euro freigegeben. Die Bewerbungskosten würden sich auf rund 30 Millionen Euro belaufen. "Über die Finanzierung einer Bewerbung ist gesprochen worden. Ziel ist es, sie weitgehend aus privaten Mitteln zu bestreiten", sagte Bach. Für Gespräche über das Budget für eine Ausrichtung Olympischer Winterspiele sei es dagegen noch zu früh.

DOSB will Skiverband unterstützen

Die Finanzprobleme des Deutschen Skiverbandes (DSV) wegen des ungeklärten TV-Vertrages sieht Bach nicht als Hindernis an. Er mahnte allerdings eine schnellstmögliche Lösung an, um den "herausragenden Wintersportverband" vor möglichen Schäden zu bewahren.

"Der DOSB versucht, unterstützend tätig zu werden", sagte Bach. DSV-Präsident Alfons Hörmann appellierte: "Der gordische Knoten muss bis zum 8. Dezember gelöst werden. Nur so ist eine saubere Entwicklung möglich."

Einer Bewerbung Münchens sieht er optimistisch entgegen: "Wenn wir mit diesem stimmigen und schlüssigen Konzept antreten, wird die deutsche Sportfamilie eine gute Chance haben."