Kieler staunen über sich selbst

SID
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© Imago

München - Die Konkurrenz verneigte sich vor dem "Meister aller Klassen", die "Dominatoren" staunten über sich selbst: Mit dem fünften Titel des Jahres hat sich der THW Kiel trotz riesiger Personalprobleme endgültig als Europas Nummer eins im Klub-Handball gekrönt.

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Beim 38:34-Sieg im Finale der Champions Trophy über Gastgeber Celje Pivovarna Lasko "haben die Kieler 'atomisch' gespielt", urteilte Celjes Trainer Kasim Kamenica und fügte an: "Meine Mannschaft glaubte, sie sei gleichwertig mit Kiel, aber das stimmt nicht. Es war eine Dominanz der Kieler Spieler."

Der Champions-League-Sieger stellte einmal mehr seine Weltklasse unter Beweis - und dies mit nur acht Feldspielern, die innerhalb von zwei Tagen gegen erstklassige Konkurrenz Tempo-Handball zelebrierten. "Wir haben in der Kabine immer wieder mit dem Kopf geschüttelt. Aber das ist ein Teil des Charakters, den diese Mannschaft ausmacht", sagte Linksaußen Dominik Klein.

In der vorigen Saison hatten die Kieler das Triple aus Meisterschaft, Champions League und DHB-Pokal gewonnen, in dieser Spielzeit schon den Supercup.

"Das ist der fünfte Pokal in diesem Jahr. Was will man mehr", meinte Klein. "Ich weiß, was meine Spieler können. Aber auch für mich war es eine große Überraschung wie sie hier aufgetrumpft haben", zollte Trainer-Fuchs Noka Serdarusic seinen Akteuren Respekt.

Keine Zeit zum Jubeln

Auch die Wahl von Thierry Omeyer zum besten Keeper, Stefan Lövgren zum besten Spieler sowie die Ehrung des Kieler Slowenen Vid Kavticnik zum erfolgreichsten Torschützen sprach Bände.

Nun will sich Serdarusic bei dem im Urlaub weilenden Manager Uwe Schwenker für die Auszahlung des Preisgeldes von 35.000 Euro an die Spieler einsetzen. "Ich denke, dass ein Teil in die Mannschaftsklasse fließt", sagte der gebürtige Kroate.

Unterdessen hatte Klein wie zahlreiche andere bei der Champions Trophy eingesetzte Spieler nicht viel Zeit zum Jubeln oder gar Erholen.

Nach dem Rückflug kam der Nationalspieler nur kurz zum Koffer packen nach Hause. Denn bereits einen Tag später muss er wie auch die Hamburger Pascal Hens, Johannes Bitter, Torsten Jansen und Stefan Schröder nach Halle/Westfalen fahren. Dort bereitet sich die Nationalmannschaft um Bundestrainer Heiner Brand auf den Supercup in Dortmund und Halle vor.

Terminhatz geht weiter

Insgesamt betrifft es von den drei bei der Vereins-EM gestarteten Mannschaften Kiel, HSV Hamburg (3.) und SC Magdeburg (4.) 15 Spieler, die bei ihren National-Teams zum Einsatz kommen.

Die Terminhatz der Spitzenspieler geht ungeachtet von Wehwehchen und Ermüdungs- Erscheinungen gnadenlos weiter. "Das ist schon eine große Belastung", bekannte Klein.