Deutsche Eisenmänner wollen es heiß und windig

SID
ironman, hawaii
© Getty

Hamburg - Es ist das härteste Ironman-Rennen der Welt, doch trotz aller Qualen wünschen sich die beiden deutschen Top-Triathleten Normann Stadler und Faris Al-Sultan auf Hawaii extreme Bedingungen.

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"Heiß und windig" solle das Wetter auf der Pazifikinsel werden, sagte Al-Sultan in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Auch Stadler hofft auf hohe Temperaturen: "Der Wind bläst derzeit stark und es ist sehr schwül. Falls dann noch die Sonne rauskommt, wird es schnell sehr heiß. Mir liegen diese Wetterbedingungen", erklärte der Mannheimer.

Stadler hat die inoffizielle Weltmeisterschaft in Kona bereits zwei Mal gewonnen. 2004 und im vergangenen Jahr kam der 34-Jährige nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen nach über acht Stunden Kampf mit sich selbst als Erster ins Ziel.

Mit einem dritten Erfolg auf Hawaii würde der Radfahrspezialist endgültig zu den ganz Großen der Triathlon-Szene zählen. Dies wäre aber kein Grund, die Karriere danach zu beenden. "Nein, auf keinen Fall. Ich bin noch lange nicht satt und hungrig auf weitere Siege", erklärte Stadler.

Vorbereitung in San Diego 

Sowohl er als auch Al-Sultan konnten die Erwartungen beim Ironman Germany in Frankfurt in diesem Jahr nicht erfüllen. Stadler gab wegen einer Rückenverletzung auf, Al-Sultan musste sich in der Mainmetropole mit Rang sechs zufrieden geben. Für beide waren die Enttäuschungen Ansporn, sich noch härter vorzubereiten. "Ich war erstmals vor Hawaii drei Wochen im Höhentraining in St. Moritz und danach drei Wochen in San Diego", sagte Al-Sultan, der 2005 auf Hawaii triumphierte.

Auch Stadler quälte sich in San Diego für den wichtigsten Wettkampf des Jahres. Erstmalig waren seine beiden Teamkollegen Jan Raphael und Markus Fachbach mit von der Partie. "Wir haben sehr hart gearbeitet und in der Woche rund 35 Stunden trainiert", sagte Stadler, der mit der Gründung eines eigenen Teams einen neuen Weg eingeschlagen hat.

Mit Fachbach (Lahnstein) und Raphael (Hannover) trainieren zwei talentierte Kollegen mit ihm. Raphael ist auch in Kona am Start. "Beide sollen von meiner langjährigen Erfahrung profitieren. Im Gegenzug sollen sie mir neuen Ansporn im Training geben", erklärte der zweifache Hawaii-Gewinner.

Bracht liebäugelt auch mit dem Sieg

Neben den beiden Siegern der vergangenen drei Jahre gilt mit Timo Bracht (Mannheim) ein weiterer Deutscher als Mitfavorit auf den Triumph. Für Al-Sultan hängt die Erfolgswelle der deutschen Triathleten vor allem mit der Vergangenheit zusammen. "Ich denke, wir haben große Vorbilder im deutschen Triathlon wie Wolfgang Dittrich, Jürgen Zäck oder Thomas Hellriegel", sagte der 29-Jährige. Zudem scheine die Mischung der Ausdauersportarten den Deutschen zu liegen.

Dass gerade der Ironman auch immer wieder mit Doping in Verbindung gebracht wird, ist beiden klar. Die deutschen Triathleten haben im Kampf gegen verbotene Substanzen eine Vorreiterrolle übernommen. Ob die Athleten aus dem Ausland ebenfalls so häufig kontrolliert werden, können Stadler und Al-Sultan nicht sagen. "Davon muss ich ausgehen, sonst kann ich mich dort nicht an die Startlinie stellen", sagte Al-Sultan trotzig.