Team T-Mobile künftig ohne adidas?

SID
adidas, klöden
© Getty

Berlin - Dem T-Mobile-Radrennstall droht der Verlust von Sponsor adidas. Adidas-Chef Herbert Hainer äußerte in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" große Zweifel über ein weiteres Radsport-Engagement des Sportartikel-Herstellers nach 2008.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Im Moment kann ich mir das nicht vorstellen", sagte Hainer. "Zuerst wollen wir Erfolge im Kampf gegen Doping sehen und den klaren Willen von allen Beteiligten, entschlossen zu handeln. Dann wäre eine Verlängerung theoretisch möglich."

Adidas wolle seinen noch im nächsten Jahr laufenden Vertrag beim T-Mobile-Team erfüllen, weil das Konzept der Mannschaftsleitung gegen Doping überzeugt habe. Sollte das Konzept greifen, hätte adidas zum Anti-Doping-Kampf beigetragen.

"Sollte das nicht der Fall sein, werden wir unser Engagement beenden. Wir können sofort raus, wenn es neue Dopingfälle gibt", sagte Hainer.

In diesem Jahr hatte T-Mobile Patrik Sinkewitz entlassen. Er hatte nach einer positiven Dopingprobe bei der Tour de France den Gebrauch eines Testosteron-Gels zugegeben.

WM kein positives Zeichen

Hainer bemängelte zudem, die WM in Stuttgart sei kein positives Zeichen gewesen.

"Wie da rumgeeiert wurde zwischen den verschiedenen Entscheidungsträgern, schadet dem Radsport. Die internationalen und nationalen Radsport-Verbände müssten zusammen mit der Politik viel Richtung weisendere Entscheidungen treffen als geschehen. Da fehlt die klare Linie", sagte Hainer.

Mehrere Sponsoren abgesprungen

Nach den fortgesetzten Dopingskandalen haben bereits mehrere Sponsoren ihr Engagement im Radsport eingestellt oder ihren Ausstieg angekündigt.

So wird der Getränke-Hersteller Gerolsteiner seinen zum Jahresende 2008 auslaufenden Vertrag mit dem deutschen Rennstall nicht verlängern.

Das Team Discovery Channel um Tour-Sieger Alberto Contador wird nach dieser Saison aufgelöst, weil der US-Fernsehsender sich als Geldgeber zurückzieht.