"Werde nicht den Helden spielen"

Von Alexander Mey
nascar, villeneuve, unicef
© Getty

München - Jetzt wird es ernst: Am Samstag ist die Zeit der Trainings vorbei, dann muss Jacques Villeneuve zeigen, ob er auch in einem Stockcar schnell sein kann.

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In Talladega versucht der ehemalige Formel-1-Weltmeister, sich zum ersten Mal für ein Rennen im NASCAR-Nextel-Cup, die erste Liga des Tourenwagen-Sports, zu qualifizieren.

Und das gegen den Willen der Konkurrenz. US-Motorsportstars wie Jeff Gordon hatten im Vorfeld das Debüt von Villeneuve hart kritisiert. Ihre Angst: Der Rookie könnte durch einen Fehler oder unberechenbare Fahrweise in das laufende Titelrennen eingreifen.

Verständnis für Kritik

Eine Einstellung, die Villeneuve zwar nicht teilt, die er aber nachvollziehen kann. "Ich denke, ich würde an ihrer Stelle genauso reagieren. Man will einfach keine Unbekannten da draußen, wenn man um die Meisterschaft kämpft", sagte der Kanadier.

Er glaubt aber, seine Gegner beruhigen zu können: "Ich habe immer versucht, intelligent zu fahren. Ich werde da draußen nicht den Helden spielen. Ich habe keine Punkte und kämpfe um keinen Titel. Alles was ich will, ist Rennerfahrung sammeln."

Gefahr eines Unfalls allgegenwärtig

Und sich dabei aus jedem unnötigen Ärger heraushalten. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Denn bei 43 Autos im Feld ist gelegentlicher Feindkontakt nahezu programmiert.

"Ich will natürlich mittendrin sein und lernen. Aber ich will keine verrückte Aktion starten, die Linie wechseln, ohne zu wissen, ob jemand neben mir ist", versprach Villeneuve.

Denn sollte er doch eine Kollision auslösen, am schlimmsten noch mit einem der zwölf Fahrer, für die es im "Chase for the Cup" um den Titel geht, dann weiß er ganz genau, was los wäre. "Dann würden alle mit dem Finger auf mich zeigen", so Villeneuve.

24. im letzten Training

Wenn jemand mit dem Finger auf ihn zeigt, dann soll es lieber aus Bewunderung sein. Zum Beispiel für die Qualifikation zum Rennen in Talladega am Sonntag.

Dazu muss er unter die schnellsten Acht der 17 Fahrer kommen, die nicht automatisch für das Rennen qualifiziert sind. In den bisherigen Trainings belegte Villeneuve die Gesamtränge 42 und 24.

Es sieht also gar nicht so schlecht aus.

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