Haas flattern die Nerven

SID
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© Getty

Hamburg - Auf der Zielgeraden der Saison flattern Thomas Haas die Nerven. Die Pleite im Davis-Cup-Halbfinale vor gut drei Wochen in Russland noch im Hinterkopf verspielte der Hamburger in Madrid mit ziemlicher Sicherheit seine erste Teilnahme beim Masters-Cup, dem Finale der acht besten Profis.

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Im Zitterspiel um einen der noch vier freien Plätze im Feld der acht besten Profis der Saison bei der WM vom 11. bis 18. November musste sich der 29-Jährige in seinem Auftaktmatch des Masters-Turniers in Madrid dem Argentinier Juan Monaco mit 4:6, 5:7 geschlagen geben.

Wie schon in Moskau, wo ihn ein Magen-Darm-Virus gestoppt hatte, schlich Haas nach dem frühen Aus sauer, genervt und mit hängendem Kopf vom Platz.

Dabei war der an Nummer elf gesetzte Wahl-Amerikaner voller Zuversicht in das Turnier gegangen, bei dem er im vorigen Jahr im Viertelfinale am Spanier Rafael Nadal gescheitert war. "Alles in allem ist die Saison doch sehr gut verlaufen", hatte er gesagt.

Wie im letzten Jahr

Doch die Hoffnung, nach dem verpassten Davis-Cup-Endspiel wenigstens die ATP-Saison erfolgreich abzuschließen, dürfte sich wie schon im vorigen Jahr wieder nicht erfüllen.

Zwar hatte sich Haas durch den Halbfinal-Einzug in Stockholm im so genannten "Race to Shanghai" in der vorigen Woche auf Platz acht verbessert, der zum Start in der chinesischen Metropole reichen würde.

Doch die mit 328 Punkten vor Madrid eingenommene Position ist dahin durch die vermeidbare Niederlage gegen Monaco, den er in der Vorwoche in der schwedischen Hauptstadt noch im Viertelfinale geschlagen hatte.

Viele Verfolger

Der Spanier Tommy Robredo, der vor Madrid 327 Punkte auf dem Konto hatte, und James Blake (USA/326), aber auch der Franzose Richard Gasquet (320), Tomas Berdych aus Tschechien (317) sowie der Spanier Carlos Moya (315) und Ivan Ljubicic aus Kroatien (314) bedrängen Haas und können ihn im "Race to Shanghai" überholen.

In Madrid gibt es 15 Zähler für das Erreichen des Achtelfinals, 25 fürs Viertelfinale, 45 fürs Halbfinale, 70 fürs Finale und 100 für den Sieg.

Schüttler letzter Deutscher

Ihren Platz sicher haben bislang nur der Weltranglisten-Erste und Madrid-Titelverteidiger Roger Federer aus der Schweiz, Nadal und der Serbe Novak Djokovic. Durch seinen Heimsieg in Moskau sicherte sich als Nummer vier der Russe Nikolai Dawidenko die Teilnahme in Schanghai.

Gute Chancen haben der Amerikaner Andy Roddick, der in Madrid allerdings verletzt fehlt, und David Ferrer aus Spanien. Der Chilene Fernando Gonzalez muss als Siebter (343) um seine Qualifikation zittern.

So wie Haas, der bis zum letzten Ballwechsel beim Masters-Turnier in Paris-Bercy (29. Oktober bis 4. November) um seine erste WM- Teilnahme kämpfen will, nachdem er 2001 in Sydney nur Ersatzmann war. Letzter Deutscher bei einer Tennis-WM war übrigens der Korbacher Rainer Schüttler, der 2003 in Houston/Texas bis ins Halbfinale kam.