Handball - Jannik Kohlbacher im Interview: "Mein Rekord-Fisch war 2,13 Meter lang"

Jannik Kohlbacher wurde 2016 in Polen mit Deutschland Europameister
© getty

Jannik Kohlbacher von der HSG Wetzlar ist mit 22 Jahren das Nesthäkchen in der deutschen Nationalmannschaft. Vor dem zweiten Spiel bei der EM in Kroatien gegen Slowenien (18.10 Uhr im LIVETICKER) traf SPOX den Kreisläufer im Hotel des DHB-Teams.

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Kohlbacher sprach über seine Leidenschaft für das Angeln, die aktuelle sportliche Situation und die Mentalität innerhalb der Mannschaft. Außerdem verriet der Hesse, wer aus der Truppe beim Darts und beim Mini-Tischtennis regelmäßig abräumt.

SPOX: Herr Kohlbacher, Sie sind begeisterter Angler. Wie sind Sie denn zu diesem Hobby gekommen?

Jannik Kohlbacher: Ich bin über meinen Opa zum Angeln gekommen. Immer wenn ich in den Ferien zu ihm gefahren bin, hat er mich mitgenommen. Schon seit ich fünf oder sechs Jahre alt war. Seit ich alt genug bin, ziehe ich selbst los, mittlerweile fast in jeder freien Minute und dann stundenlang. Manchmal bleibe ich den ganzen Tag am Wasser, oder ich bin mit dem Boot auf einem Gewässer unterwegs.

SPOX: Und was gibt es Ihnen, an einem Gewässer zu sitzen und auf den nächsten Biss zu warten?

Kohlbacher: Für mich ist das die pure Entspannung. So ein Handballspiel kostet viel Kraft, sowohl körperlich als auch vom Kopf her. Dann ist das Angeln genau die Auszeit, die ich brauche. Manchmal gehe ich mit Kumpels, oft genug aber auch ganz alleine, beispielsweise an die Lahn in Wetzlar. Man hört und sieht von niemandem etwas, kann den ganzen Trubel vergessen und einfach mal abschalten.

SPOX: Auf welche Fischarten machen Sie bevorzugt Jagd?

Kohlbacher: Zander und Wels sind meine Favoriten.

SPOX: Haben Sie schon mal einen richtig fetten Fang gemacht?

Kohlbacher: Mein persönlicher Rekord-Fisch war 2,13 Meter lang. Das war ein Wels, den ich in Frankreich gefangen habe. Im Urlaub gehe ich immer wieder mit Kumpels ins Ausland zum Angeln, beispielsweise auch nach Italien.

SPOX: In Kroatien geht es eher um die Jagd nach dem Titel als um Fische. Der Auftakt ist dem DHB-Team mit dem klaren Sieg gegen Montenegro geglückt. Sind Sie mit dem Start ins Turnier zufrieden?

Kohlbacher: Ja, wir können für den Moment sehr zufrieden sein, die ersten beiden Punkte sind eingetütet. Das war eine konzentrierte Leistung über 60 Minuten, wir können mit dem Angriff, vor allem aber mit der Abwehr total einverstanden sein. Die komplizierteren Aufgaben kommen aber jetzt erst.

SPOX: War die Mannschaft von der Atmosphäre in der Arena Zagreb überrascht? Schließlich ist der angekündigte Hexenkessel völlig ausgeblieben.

Kohlbacher: Ich habe mich schon ein wenig gewundert. Ich dachte eigentlich, dass ein bisschen mehr von der Tribüne kommt. Man hat aber im Anschluss bei der Partie zwischen Slowenien und Mazedonien einen Vorgeschmack auf das bekommen, was uns nun erwartet. Gegen Slowenien wird es viel lauter und viel heißblütiger werden.

SPOX: Muss die deutsche Mannschaft gegen Slowenien bestimmte Dinge anders als gegen Montenegro machen?

Kohlbacher: Es gibt im Vergleich zu Montenegro bei den Spielertypen Unterschiede. Die Montenegriner haben versucht, viel über den Rückraum zu kommen. Slowenien ist mehr die spielerische, die filigranere Mannschaft, die sehr gute Eins-gegen-Eins-Spieler hat. Unser Ziel muss es also sein, noch kompakter und noch aggressiver zu verteidigen. Das wird ein ganz anderes Spiel, zumal Slowenien ja schon zwei Punkte abgegeben hat. Die müssen eigentlich gewinnen und werden entsprechend alles daran setzen - und die Halle wird versuchen, dabei zu helfen.

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