Handball-EM - DHB-Team in der Einzelkritik: Lichtblick Bam Bam und drei Mal mangelhaft

Patrick Wiencek war bei der EM in Kroatien der beste deutsche Spieler
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Rückraum links

Julius Kühn: War nach einem guten Auftaktspiel drei Partien lang völlig von der Rolle, regelrecht verunsichert. Leistete sich in dieser Phase des Turniers viele technische Fehler und traute sich kaum noch, auf das Tor zu werfen. Steigerte sich danach und bot gegen Dänemark und phasenweise auch gegen Spanien ordentliche Spiele. Seine Wurfausbeute: 14 Tore bei 25 Versuchen, 56 Prozent. Note: 4,5

Paul Drux: Bot in der Abwehr eine gute Performance, zeigte im Angriff für einen Mann mit seiner Qualität aber zu wenig. Vor allem seine Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins blitzten zu selten auf. Drux erzielte neun Treffer bei 15 Versuchen, fünf davon im Auftaktspiel gegen Montenegro. Er zog sich im Spiel gegen Dänemark eine schwere Knieverletzung zu und war beim Untergang gegen Spanien nicht mehr mit dabei. Note: 4

Finn Lemke: Dass er nicht von Anfang an dabei war, sorgte für Diskussionen. Der Melsunger wurde nach dem zweiten Spiel gegen Slowenien nachnominiert und erfüllte die Erwartungen größtenteils. Lemke verhalf der deutschen Abwehr im Mittelblock zu Stabilität und unterstützte damit auch die Torhüter. Im letzten Hauptrundenspiel gegen Spanien machte aber auch der 2,10-Meter-Riese nicht immer die glücklichste Figur, als Julen Aguinagalde am Kreis auftrumpfte. Note: 2,5

Rückraum Mitte

Maximilian Janke: Der EM-Debütant war teilweise in der Abwehr solide, aber auch hier längst nicht ohne Fehler. Im Angriff setzte der Leipziger derweil überhaupt keine Akzente und konnte somit seine Nominierung nicht rechtfertigen. Er war der einzige der in der Offensive eingesetzten Spieler, der nicht einen einzigen Treffer beisteuerte (0 von 4). Flog beim Spiel gegen Dänemark für Dahmke aus dem Kader und kehrte nach der Verletzung von Drux zurück. War unter dem Strich auf EM-Niveau zumindest für den Moment überfordert. Note: 5

Steffen Fäth: In der Vorrunde kam Fäth kaum zum Einsatz, machte dann gegen Tschechien mit acht Toren sein einziges richtig gutes Spiel. Auch er strahlte als Spielmacher wenig Sicherheit aus. Fäth kam gegen Spanien trotz Erkältung im zweiten Durchgang zum Einsatz und leistete sich prompt haarsträubende Fehler. Seine Gesamtquote: 13 Tore bei 25 Würfen, 52 Prozent. Note: 4,5

Philipp Weber: Viele Experten hatten ihm den internationalen Durchbruch bei der EM zugetraut. Der gelang dem Spielmacher nicht - aber es war sein erstes großes Turnier überhaupt. Wie bei einigen anderen Akteuren war auch bei Weber die Konstanz ein großes Problem. Auf mutige und gute Szenen folgten vogelwilde Entscheidungen oder ungeschickte Stürmerfouls. Zeigte phasenweise gegen Spanien, was er drauf hat. 14 seiner 27 Würfe und damit 52 Prozent fanden insgesamt ihr Ziel. Note: 4,5