Talfahrt des THW Kiel hält an

SID
Lange Gesichter auf der Kieler Bank: nach der dritten Saisonpleite wird der THW kaum etwas mit dem Meistertitel zu tun haben
© getty

Sieg für Flensburg im Spitzenspiel, nächste Pleite für Kiel: Vizemeister SG Flensburg-Handewitt hat bei der hochgehandelten MT Melsungen mit 30:25 (16:11) einen wichtigen Erfolg gefeiert und in der Handball-Bundesliga den dritten Tabellenplatz übernommen. Dagegen unterlag Rekordmeister THW Kiel nach einem miserablen zweiten Durchgang mit 22:30 (13:14) bei der HSG Wetzlar und kann sich nach der dritten Saisonniederlage wohl schon am 6. Spieltag vom 21. Meistertitel verabschieden.

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Die Füchse Berlin fuhren nach einem durchwachsenen Start einen 26:24 (14:14)-Sieg gegen den TVB Stuttgart ein und sind mit 8:0 Punkten Tabellenzweiter vor Flensburg, Wetzlar (beide 8:4) und Melsungen (7:5). An der Tabellenspitze steht mit 10:0 Punkten weiter der TSV Hannover-Burgdorf, der sein sechstes Saisonspiel am Sonntag bei DHfK Leipzig (12.30 Uhr/Sky) bestreitet.

Das Duell der Traditionsklubs Frisch Auf Göppingen und TBV Lemgo endete 27:27 (14:11). Ebenfalls unentschieden trennten sich der HC Erlangen und Aufsteiger TV Hüttenberg mit 26:26 (15:14).

Flensburg dominierte die Partie vor 4300 Zuschauern in Melsungen von Beginn an. Rasmus Lauge Schmidt war mit zehn Treffern der erfolgreichste Werfer. Zwar konnte die MT den Rückstand anfangs des zweiten Durchgangs auf drei Tore verkürzen, dem Vizemeister allerdings nicht ernsthaft gefährlich werden.

"Viele Mannschaften bekommen hier Probleme", sagte Flensburg-Trainer Maik Machulla bei Sky: "Deswegen bin ich glücklich und stolz, weil es die Jungs in den wichtigen Phasen sehr gut gemacht haben."

Gislason: "Vielleicht meine Schuld"

Die Partie in Wetzlar war lange ausgeglichen, zu Beginn der zweiten Spielhälfte setzten sich die Hausherren aber mit vier Treffern in Folge vorentscheidend ab. Kristian Björnsen, der seinen Vertrag kurz vor der Partie bis 2021 verlängerte, überzeugte mit einer hundertprozentigen Trefferquote (acht Tore). Für Kiel war es bereits die dritte Saisonniederlage - so viele Pleiten hatten die Norddeutschen in der vergangenen Saison erst nach 19 Spieltagen kassiert.

"Wir haben uns selbst Probleme bereitet, Mitte der zweiten Halbzeit war eine gewisse Resignation in der Mannschaft zu erkennen", sagte Kiel-Trainer Alfred Gislason bei Sky und fügte selbstkritisch an: "Vielleicht war das meine Schuld."

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