Last-Minute Remis für Löwen, Kiel verliert

SID
Alexander Petersson gelang in letzter Sekunde der umjubelte Ausgleich für die Löwen gegen Barcelona
© getty

Die deutschen Top-Klubs erlebten einen höchst unterschiedlichen Champions-League-Auftakt: Flensburg fuhr zwei Punkte ein, die Löwen retteten ein Remis gegen Barcelona, Kiel unterlag Paris.

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Arbeitssieg für Flensburg, achtbares Remis für die Löwen, Fehlstart für Kiel: Während die SG Flensburg-Handewitt zum Auftakt der Champions League den dänischen Handball-Meister Aalborg Handbold 30:27 (13:15) bezwang, kassierte Rekordmeister THW Kiel beim 22:25 (10:12) gegen den Titelfavoriten Paris St. Germain wettbewerbsübergreifend bereits die dritte Niederlage der Saison. Meister Rhein-Neckar Löwen rettete gegen den FC Barcelona in letzter Sekunde ein 31:31 (12:18).

"Wir haben zu viele Fehler gemacht, um den Pariser Sieg gefährden zu können. Man muss anerkennen, dass Paris momentan nicht ganz unsere Kragenweite ist", sagte Kiels Trainer Alfred Gislason nach der Heimniederlage. Bester Torschütze des THW, der den Königsklassen-Titel zuletzt 2012 gewonnen hatte, war Marko Vujin mit fünf Treffern. Für die französische Weltauswahl traf Sander Sagosen sechs Mal.

Kiel fand vor 10.000 Zuschauern in der nahezu ausverkauften Arena zunächst kein Mittel gegen die knüppelharte Pariser Abwehr um die beiden Karabatic-Brüder Nikola und Luka im Mittelblock. Zudem scheiterten die THW-Angreifer immer wieder freistehend am Gäste-Keeper Rodrigo Corales, so dass der erste Kieler Treffer bis zur 10. Minute auf sich warten ließ.

Löwen mit Comeback, Petersson trifft in Schlusssekunde

Auch danach diktierte das vom Ex-Kieler Noka Serdarusic betreute Team Spieltempo und -rhythmus. Als Gensheimer nach 25 Minuten zum 12:7 für die Gäste traf, drohte dem Champion von 2007, 2010 und 2012 sogar ein Debakel. So sehr sich Kiel sich auch mühte, näher als auf drei Treffer kamen sie nicht mehr heran.

Die Rhein-Neckar Löwen erlebten gegen Barcelona eine Berg- und Talfahrt. Aus dem klaren 12:18-Rückstand zur Pause machte das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen nach der Pause ein 23:23. Auch das 28:30 drei Minuten vor Schluss warf die Gastgeber nicht aus der Bahn, Patrick Groetzki traf zwei Sekunden vor der Schlusssirene zum umjubelten Ausgleich. "Wir können mit dem Punkt leben, wenn man bedenkt, dass wir fast die komplette Zeit über in Rückstand waren", sagte Jacobsen.

Flensburg mit Mühe zum Auftaktsieg

Flensburg durchlebte keine 48 Stunden nach dem Liga-Heimspiel gegen den HC Erlangen (29:21) nach zunächst klarer Führung zum Ende der ersten Spielhälfte hin eine Schwächephase, lag Anfang der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich sogar mit vier Toren zurück. Angeführt vom starken Torhüter Rasmus Lind und dem Top-Torschützen Holger Glandorf (acht Treffer) kamen die Norddeutschen, 2014 letzter deutscher Champions-League-Sieger, letztlich aber doch noch zum wichtigen Auftakterfolg.

Zur bevorstehenden Königsklassen-Reform, nach der die Eliteklasse ab 2019 in Form einer eingleisigen Europaliga mit zwölf Teams ausgespielt wird, hielten sich die Verantwortlichen des europäischen Dachverbandes EHF unterdessen bedeckt. "Kein Kommentar", hieß es am Rande eines EHF-Termins unmittelbar vor dem Kiel-Spiel auf SID-Nachfrage.

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