"Die Magie ist nicht mehr zu 100 Prozent da"

Der SPOX-Handball-Talk befasst sich mit der WM in Frankreich
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Die Schlüsselspieler des DHB-Teams sind ...

Sascha Staat: Für mich ist das eindeutig Kai Häfner. Denn hinter ihm klafft leistungstechnisch ein Loch. Häfner ist das, was man im Basketball einen "streaky shooter" nennt. Seine Form in der Bundesliga ist vielversprechend, aber mittlerweile weiß die internationale Konkurrenz natürlich um seine Stärken und gleichzeitig auch um seine Schwächen. Schafft er es in den wichtigen Spielen, sein Potenzial auszuschöpfen, dann hat Deutschland sehr gute Karten. Ich gehe aber aktuell davon aus, dass Holger Glandorf gegen Ende der Gruppenphase beziehungsweise vor dem Achtelfinale den Kader verstärken wird. Dann sollte sich dieses Problem von selbst erledigt haben.

Der letzte Auftrag für "Les Experts"

Felix Götz: Es gibt im Handball ja diese eine unverrückbare Wahrheit: Hast du keinen Torhüter in Topform, kannst du einpacken. Mit Andreas Wolff und Silvio Heinevetter ist das DHB-Team zwischen den Pfosten hervorragend aufgestellt. Schaffen es beide, in absoluter Topform aufzutreten, wäre das also schon einmal ein echtes Pfund. Ansonsten will ich gar nicht so sehr nach einem Schlüsselspieler suchen. Die vergangenen Turniere haben gezeigt, dass das DHB-Team dann stark ist, wenn es gelingt, einen echten Teamspirit zu entwickeln. Der Bundestrainer ist hier gefordert - und ich habe keinen Zweifel, dass es ihm auch dieses Mal gelingen wird, eine gute Chemie herzustellen. Ich werfe jetzt gleich meinen gesamten Geldbeutel ins Phrasenschwein, aber es ist nun mal so: Der Star muss die Mannschaft sein!

Henning Fritz: Das sehe ich ähnlich, Felix. Eines der Geheimnisse des Erfolges dieser Mannschaft ist, dass es eben nicht diesen einen Schlüsselspieler gibt. Gerade im Angriff agiert die deutsche Mannschaft dadurch sehr flexibel. Bei der EM hat sich gezeigt, dass sich die Gegner nicht auf den einen Spieler konzentrieren können. Jeder Rückraumspieler, der auf dem Feld stand, hat Torgefahr ausgestrahlt. Das zeichnet diese Mannschaft aus.

Markus Götz: Auch wenn es furchtbar langweilig ist: Die Schlüsselspieler sind für mich ganz klar Wolff und Heinevetter. Natürlich kann kein Torhüter der Welt alleine etwas reißen, dennoch sind starke Torhüterleistungen die Basis für alles. Da bin ich sehr, sehr zuversichtlich. Wolff katapultiert sich bei großen Turnieren ohnehin immer in eine ganz eigene Verfassung. Und Heinevetter hat seine Leistung in letzter Zeit sehr stark stabilisiert.