DHB-Team gibt passende Antwort

Fabian Wiede (M.) sucht nach einer Lücke durch die slowenische Abwehr
© getty

Deutschland hat bei den Olympischen Spielen in Rio im vierten Spiel den dritten Sieg gefeiert. Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson setzte sich in der Future Arena mit 28:25 (12:11) gegen Slowenien durch und steht damit so gut wie im Viertelfinale.

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Dabei präsentierte sich das DHB-Team zwei Tage nach der Niederlage gegen Brasilien in allen Belangen verbessert und gab somit die passende Antwort auf die schwache Vorstellung gegen die Gastgeber.

Bester deutscher Werfer war Uwe Gensheimer mit sechs Toren. Zudem trafen Paul Drux, Tobias Reichmann (beide 5), Hendrik Pekeler (3), Steffen Weinhold, Andreas Wolff, Kai Häfner (alle 2), Finn Lemke, Patrick Wiencek, Fabian Wiede (alle 1). Bei Slowenien erwies sich Jure Dolenec mit sechs Toren als treffsicherster Spieler.

Wiencek erwies sich als besonders harter Hund. Der Kreisläufer hatte sich unmittelbar vor der Partie mit Magen-Darm-Problemen übergeben und dennoch gespielt. Im letzten Gruppenspiel bekommt es Deutschland am Montag mit Ägypten (16.30 Uhr im LIVETICKER) zu tun.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Wolff rückt wieder für Heinevetter in den Kasten, Genshiemer spielt wie gewohnt auf Linksaußen. Drux, Häfner und Wiede bilden den Rückraum, dazu kommen Reichmann und Pekeler am Kreis.

7.: Kaltstart für die deutsche Mannschaft. Slowenien führt zwischendurch mit 3:0. Erst jetzt gelingt dem DHB-Team die erste Bude. Reichmann besorgt sie von Rechtsaußen.

14.: Slowenien agiert mit einem zusätzlichen Feldspieler und verliert die Kugel. Wolff ist hellwach und wirft den Ball ins leere Tor zum 4:5. Sein dritter Treffer bei diesem Turnier. Ihm kommen die neuen Regeln also schon mal ganz recht.

25.: Strobel mit einem Knaller aus dem Unterarm an die Latte. Im Gegenzug lassen die Slowenen den Ball gut laufen und stechen zu, als die Lücke da ist. Bezjak schließt ganz locker zum 10:8 ab.

30.: Halbzeit in Rio - 12:11 für Slowenien.

36.: Siebenmeter für Deutschland - und Gensheimer bleibt cool. 14:14. Wenige Sekunden später ist das DHB-Team erneut im Angriff. Drux scheitert noch an Skof, doch Reichmann versenkt den Abpraller - 15:14, die erste Führung im gesamten Spiel.

48.: Pekeler holt gegen Janc den Siebenmeter raus. Erneut erledigt das Kapitän Gensheimer souverän und erzielt das 22:19. Das sieht doch jetzt richtig gut aus. Detschland hat die Partie im Griff.

56.: Wolff pariert den Siebenmeter gegen Bombac. Auf der anderen Seiten netzt Häfner aus dem Rückraum. Es steht 27:22. Hier brennt nichts mehr an.

60.: Feierabend in Rio. Das DHB-Team feiert einen souveränen 28:25-Sieg.

Star des Spiels: Paul Drux. Der Berliner hatte in den ersten Minuten seine Schwierigkeiten mit der slowenischen Deckung. Er biss sich dann aber in die Partie und war im zweiten Durchgang mit guten Abschlüssen und guten Anspielen der entscheidende Mann. Drux, der sich auch durch die Belastung von zwei relativ schnellen Zwei-Minuten-Strafen nicht aufhalten ließ, machte zudem fünf Tore bei sieben Versuchen. Auch Wolff (28 Prozent) war eine Bank.

Flop des Spiels: Matevz Skok. Der Torhüter kam in der zweiten Halbzeit ins Spiel. Eine Hilfe war er seiner Mannschaft aber in keinster Weise. Er bekam nicht einen einzigen Ball zu packen - 0 von 7.

Das fiel auf:

  • Das DHB-Team hatte lange Zeit riesige Probleme im Positionsspiel. Im Sechs-gegen-Sechs ging in der ersten Halbzeit viel zu wenig, der Rückraum strahlte kaum Torgefahr aus.
  • Das wiederum lag auch an der lange Zeit guten 3-2-1-Deckung der Slowenen. Die zwang die deutsche Mannschaft immer wieder dazu, schwierige Würfe zu nehmen.
  • Die deutsche Deckung machte im Verbund mit Wolff einen unvergleichlich besseren Eindruck als noch im Spiel gegen Brasilien. Der slowenische Rückraum, ohnehin nicht mit Shootern ausgestattet, bekam so immer größere Problem, Szenen zu kreieren. Vorne wurden allerdings einige Chancen liegengelassen.
  • Dissinger kam überhaupt nicht zum Eisnatz. Dafür war Sigurdsson bemüht, den vor dem Brasilien-Spiel für Groetzki nachgerückten Weinhold wieder ein bisschen mehr an die Mannschaft heranzuführen, was ganz ordentlich funktionierte.

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