Zu wenig Gehalt? Wolff kontert Wagner

Von SPOX
Andreas Wolff wurde Anfang 2016 mit dem DHB-Team in Polen Europameister
© getty

Andreas Wolff kann mit den Aussagen von Darmstadts Stürmer Sandro Wagner, wonach Fußballer zu wenig Geld verdienen würden, nichts anfangen. Christian Schwarzer erkennt einen Handball-Boom, Füchse-Star Petar Nenadic räumt Gespräche mit dem THW Kiel ein und Blazenko Lackovic fehlt den Zebras im Titelkampf. Außerdem: Der deutsche Handball trauert um Weltmeister Rainer Niemeyer.

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Wolff kontert Fußball-Star Wagner: Spieler in der Fußball-Bundesliga verdienen "angemessen oder teilweise eher zu wenig". Mit dieser Aussage in der Bild sorgte Darmstadts Stürmer Sandro Wagner neulich für Aufsehen.

Nun hat sich Nationaltorhüter Andreas Wolff zu Wagners Meinung geäußert - mit Verwunderung. "Leute wie Sandro Wagner haben vielleicht nicht ganz den Blick dafür, wie es anderen Menschen geht", sagte der Europameister bei ran.de. Wolff glaubt zudem, dass Wagner "aufgrund seines Verdienstes nach seiner Karriere wohl nie mehr einen anderen Beruf wird ausüben müssen".

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Der Wetzlar-Keeper selbst ist mit seinem Gehalt zufrieden: "Ich habe meinen absoluten Wunschberuf und da spielt für mich das Gehalt nur eine untergeordnete Rolle. So lange ich über die Runden komme, ist alles in Ordnung."

Schwarzer erkennt Handball-Boom: Christian Schwarzer hat 100 Tage nach dem überraschenden EM-Titel einen Handball-Hype in Deutschland ausgemacht. "Meinem Empfinden nach fällt das Fazit sehr, sehr positiv aus. Man kann schon von einem Boom sprechen", sagte der Weltmeister von 2007 gegenüber t-online.de.

Besonders das Nationalteam habe vom EM-Triumph am 31. Januar in Polen profitiert. "Vor der Europameisterschaft spielte die Nationalmannschaft zunehmend in kleineren Hallen, weil man nicht genug Zuschauer hatte. Die letzten Länderspiele waren schnell ausverkauft. Man hat sogar die Kölner Arena voll bekommen", sagte Schwarzer.

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Gleichzeitig wies Schwarzer auf die Herausforderung hin, nach Möglichkeit "einen nachhaltigen Effekt zu erzielen". Dabei hofft er auf eine weiterhin erfolgreiche DHB-Auswahl, für die bei den Olympischen Spielen in Rio "alles" drin sei, wenn weiter konzentriert gearbeitet wird: "Die junge Mannschaft ist nun nicht mehr Jäger, sondern der Gejagte. Damit gilt es umzugehen."

Rainer Niemeyer ist tot: Der deutsche Handball trauert um Rainer Niemeyer. Der Torwart der Weltmeister-Mannschaft von 1978 verstarb am Sonntag nach langer schwerer Krankheit in Minden. Das teilte der DHB mit. Niemeyer wäre am Mittwoch 61 Jahre alt geworden.

"Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei Rainer Niemeyer und seiner Familie. Sein Name ist Bestandteil der deutschen Handball-Geschichte. Rainer Niemeyer zählte zu den Vertretern einer großen Epoche unseres Sports", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann.

Niemeyer bestritt zwischen 1976 bis 1983 insgesamt 56 Länderspiele. Mit Grün-Weiß Dankersen wurde er 1977 deutscher Meister und gewann 1975, 1976 und 1979 den DHB-Pokal. Bei der WM 1978 bildete er mit Manfred Hofmann und dem 2015 gestorbenen Rudolf Rauer das Team im deutschen Tor.

Saison für Lackovic beendet: Das Verletzungspech ist in dieser Saison ein ständiger Begleiter des THW Kiel. Jetzt hat es erneut zugeschlagen. Rückraumspieler Blazenko Lackovic brach sich beim 30:21-Sieg gegen die HSG Wetzlar die Mittelhand und steht im Titelkampf nicht mehr zur Verfügung.

Lackovic muss sich zudem einer Operation unterziehen. "Das ist ein Riesenpech. Es handelt sich um die gleiche Verletzung wie bei Steffen Weinhold, allerdings an der Wurfhand", sagte THW-Geschäftsführer Thorsten Storm.

Kiel war an Nenadic dran: Vor gut einem Monat haben die Füchse Berlin den Vertrag mit Petar Nenadic um zwei Jahre bis 2018 verlängert. Zuvor gab es für den aktuell besten Werfer der HBL (194 Tore) aber laut eigener Aussage die Option, zum THW zu wechseln.

"Ich gebe zu, ich habe auch mit Kiel Gespräche geführt, da hat Bob Hanning wohl doch lieber schnell zugegriffen", sagte der serbische Rückraumspieler der B.Z..

Warum er sich dann doch für Berlin entschieden hat? "Das Team ist toll, die Trainer vertrauen mir: Mir wird hier viel Respekt entgegen gebracht. Die Stadt ist toll. Ich habe einfach das Gefühl, ich kann mit den Füchsen noch viel erreichen."

Leipzigs Rückraum wird zum Lazarett: Am Mittwoch bekommt es der SC DHfK Leipzig im Topspiel mit den Rhein-Neckar Löwen zu tun. Dabei muss der Überraschungs-Aufsteiger mit Aivis Jurdzs (Muskelriss im Oberschenkel), Max Janke (Muskelzerrung in der Wade) und Franz Semper (Zerrung in der Schulter) gleich auf drei Rückraumspieler verletzungsbedingt verzichten.

"Das sind Hiobsbotschaften für uns. Die angespannte personelle Lage trifft uns vor dem Spiel gegen die Löwen schwer, vor allem das Abwehrzentrum bereitet mir große Sorgen. Aber wir haben einen großen Kader und mit Sergey Zhedik und Thomas Oehlrich zwei weitere starke Spieler für den Innenblock. Aufgrund der Verletzungsprobleme wird ein noch variableres Spiel von uns gefragt sein", sagte Leipzigs Trainer Christian Prokop.

Neben dem Rückraum-Trio ist auch Torhüter Felix Storbeck wegen eines Infekts nicht dabei. Für ihn kehrt Milos Putera nach einer langen Verletzungspause zwischen die Pfosten zurück.

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