Karabatic ballert Barca ins Finale

Nikola Karabatic und Barcelona stehen im Champions-League-Finale
© getty

Der FC Barcelona hat sich angeführt von Nikola Karabatic im ersten Champions-League-Halbfinale beim Final Four in Köln mit 33:28 (16:14) gegen KS Vive Tauron Kielce durchgesetzt. Damit darf der Rekordchampion im Finale am Sonntag vom neunten Titel in der Königsklasse träumen.

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Barcelona gab in der ersten Halbzeit den Ton an, verpasste es aber, sich eine höhere Führung herauszuspielen. Nach der Pause hätten die Katalanen die Partie beinahe aus der Hand gegeben, doch Karabatic verhinderte die Niederlage.

Der Franzose war mit acht Toren bester Werfer der Partie. Kiril Lazarov (7), Gudjon Valur Sigurdsson (5), Jesper Noddesbo (4), Victor Tomas (3), Raul Entrerrios, Cedric Sorhaindo und Daniel Sarmiento (alle 2) erzielten die weiteren Treffer für die Spanier.

Für Kielce trafen Karol Bielecki (7), Ivan Cupic, Julen Aguinagalde (beide 3), Grzegorz Tkaczyk, Tobias Reichmann, Manuel Strlek, Krzysztof Lijewski, Denis Buntic (alle 2), Michal Jurecki, Piotr Chrapkowski, Mateusz Jachlewski, Zeljko Musa und Tomasz Rosinski (alle 1).

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Barcelona beginnt im Tor mit Perez de Vargas statt Saric. Zudem stehen Sigurdsson, Karabatic, Entrerrios, Lazarov, Tomas und Sorhaindo auf der Platte. Dujshebaev schickt zunächst Sego, Strlek, Bielecki, Tkaczyk, Buntic, Cupic und Aguinagalde ins Rennen.

5.: Was für ein Fight! Beide Teams langen in der Deckung von Beginn an gnadenlos hin. Entrerrios ist das egal. Er geht alleine durch und hält drauf. Die Kugel schlägt links oben im Kasten der Polen ein - 2:1 für Barcelona.

14.: Kielce in doppelter Unterzahl. Das lassen sich die Katalanen natürlich nicht nehmen. Tomas wird zwei Mal außen schön freigespielt und lässt Sego keine Chance. 8:4 führen die Spanier, Dujshebaev reagiert und nimmt eine Auszeit.

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21.: Meine Güte! Sorhaindo macht den Barca-Mittelblock zu einer Festung. Kielce kommt bisher körperlich nicht gegen ihn an, zudem glänzt Sorhaindo mit schnellen Händen und klaut immer wieder den Ball. Auf der anderen Seite rauscht der bislang starke Karabatic einfach durch und macht das 10:6.

30.: Rutenka wirft den Ball vogelwild weg, Kielce macht es schnell und Chrapkowski macht das Tor. Im Gegenzug trifft allerdings Noddesbo. Trotzdem: Kielce ist zur Halbzeit wieder bis auf 14:16 dran. Die Hauptgründe: Die teilweise nun sehr offensive Abwehr macht Barca ein paar Schwierigkeiten, zudem spielt Bielecki groß auf. Vier Würfe, vier Treffer - Wahnsinn! Außerdem ist Barcelona mittlerweile ein bisschen zu nachlässig.

36.: Die Polen starten schlecht in den zweiten Durchgang und liegen schnell mit 14:18 zurück. Aber was Barcelona in den Minuten danach macht, ist einfach nur schlecht. Drei katastrophale Ballverluste bringen den Außenseiter zurück. Lijewski macht das 18:19 - Auszeit Xavier Pasqual.

41.: Barca hat nun ordentlich Schlagseite. Bielecki trifft weiterhin alles und gleicht zum 22:22 aus. Pasqual hat genug und bringt Saric für Perez de Vargas. Karabatic ist derzeit der einzige Akteur der Spanier, der auf der Höhe des Geschehens ist.

49.: Überragender Pass nach außen, wo Reichmann einspringt und das 26:26 macht. Im Gegenzug trifft wer? Na klar, Karabatic. Die Partie ist nun intensiv bis zum geht nicht mehr. Freunde, es riecht nach einem Thriller.

55.: So viel zum Thema Thriller: Barca zieht die Zügel an, Kielce leistet sich ein paar Fehler zu viel. Noddesbo schließt einen Tempogegenstoß zum 31:27 ab. Jetzt wird es verdammt schwierig für die Polen.

60.: Schluss. Aus. Vorbei. Barcelona setzt sich nach großem Kampf letztlich verdient gegen Kielce durch.

Das Spiel im RE-LIVE

Der Star des Spiels: Nikola Karabatic. Wer ist der Beste der Welt? Nikola Karabatic! Der Franzose machte ein überragendes Spiel. Vor allem als Barcelona in den zweiten 30 Minuten in Schwierigkeiten kam, nahm Karabatic das Heft in die Hand. Tore wie am Fließband, dazu Anspiele an den Kreis, die nur mit weltklasse zu beschreiben sind. Selbst von fiesen Schlägen ließ er sich nicht aus der Fassung bringen. Letztlich standen für den Superstar acht Tore zu Buche.

Der Flop des Spiels: Krzysztof Lijewski. Nein, es war nicht der Tag des früheren Hamburgers. Zu selten setzte Lijewski Akzente. Wenn er es doch einmal versuchte, dann traf er oft schlechte Wurfentscheidungen. Die Folge: Nur zwei von acht seiner Würfe fanden ihr Ziel.

Das fiel auf:

  • Die Anfangsphase war nichts für Feinschmecker. Beide Mannschaften kamen kaum einmal dazu, ihre Angriffe sauber zu Ende zu spielen. Das hing freilich auch mit der aggressiven 6:0-Deckung auf beiden Seiten zusammen. Später wurde es wesentlich besser, was die Technik angeht.
  • Wieder einmal wurde früh deutlich, wie entscheidend die Torhüter im Handball sind. Während Sego in den ersten 15 Minuten kaum einen Ball zu packen bekam, machte Perez de Vargas eine starke Partie. An der zwischenzeitlichen 9:5-Führung seines Teams hatte er somit großen Anteil.
  • Kielce leistete sich ein paar technische Fehler zu viel und hatte dann in der Rückwärtsbewegung teilweise große Probleme. So sprangen immer wieder leichte Buden für Barca nach Tempogegenstößen heraus. Sieben waren es alleine in der ersten Hälfte.
  • Aguinagalde war für Kielce Gold wert. Zugegeben: Wir sprechen hier vom vielleicht besten Kreisläufer der Welt, weshalb diese Erkenntnis keine Weltneuheit ist. In den ersten 30 Minuten riss er aber immer wieder Löcher in Barcas Abwehr und versenkte alle seine drei Würfe. Leider machten ihm Leistenprobleme zu schaffen, sonst wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen.
  • Als die Partie auf des Messers Schneide stand, brachten beide Trainer ihre alten Haudegen zwischen den Pfosten. Saric brachte Barcelona mit mehreren tollen Paraden mit zurück auf Kurs. Szmal konnte sich zumindest teilweise auszeichnen.

Das Final Four im Überblick

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