DHB-Team als Außenseiter

SID
Die deutsche Nationalmannschaft erwartet mit Spanien ein harter Brocken
© getty

Der Respekt vor dem routinierten Goliath der Szene ist groß. Doch die deutschen Handballer wollen im EM-Qualifikationsspiel gegen Ex-Weltmeister Spanien am Mittwoch in Mannheim nicht klein beigeben.

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"Ein Sieg wäre Gold wert. Wir sind ein bisschen der Außenseiter, was aber nicht heißt, dass wir chancenlos sind", sagte Kapitän Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) vor seinem "Heimspiel" in der SAP-Arena, für das schon mehr als 10.500 Tickets verkauft sind.

Mut macht der DHB-Auswahl vor dem ersten Pflichtspiel nach dem siebten Platz bei der WM in Katar im Januar auch die Einschätzung des früheren Bundestrainers Heiner Brand.

"Das deutsche Team kann locker aufspielen, ich sehe sogar gute Chancen zu gewinnen", sagte der 62-jährige den Stuttgarter Nachrichten. Brand sieht die Spanier in ihren Möglichkeiten begrenzt: "Vor allem aus dem linken Rückraum kommt nicht mehr so viel Power wie früher."

Wenig Druck für DHB-Team

Den ganz großen Druck haben Gensheimer & Co. beim Kräftemessen mit dem WM-Vierten um den Bundesligalegionär Gedeon Guardiola (Rhein-Neckar Löwen) nicht. Nach zwei Spieltagen liegt das DHB-Team in Qualifikationsgruppe 7 auf dem zweiten Rang, weist mit 4:0-Punkten die gleiche Bilanz wie die um zwei Treffer besseren Spanier auf.

Österreich und Finnland (beide 0:4), mit denen es Deutschland Mitte Juni noch einmal zu tun bekommt, komplettieren die Gruppe. Die beiden besten Mannschaften jeder Staffel und der beste Tabellendritte aller Gruppen lösen die Tickets für die EM-Endrunde 2016 in Polen.

Für Bundestrainer Dagur Sigurdsson bleiben die Iberer aber die Favoriten. "Sie haben einfach eine große Routine, die Spieler finden immer die richtige Lösung. Und sie haben die körperliche Größe und Stärke. Das ist auch eine Waffe", sagte der 42-jährige Isländer über diese "richtig, richtig starke Mannschaft". Das Rückspiel findet bereits am Sonntag im spanischen Leon statt.

"Werden uns beide für die EM qualifizieren"

Den 30:18-Sieg der deutschen Mannschaft im Testspiel am vergangenen Wochenende in Trier gegen die Schweiz mochte Sigurdsson nicht überbewerten. "Die Spanier, die sind eine ganz andere Hausnummer."

Allerdings dient ein Quervergleich als Mutmacher. Bei der Weltmeisterschaft vor drei Monaten besiegte die DHB-Equipe in der Gruppenphase die Polen (29:26), die ihrerseits dann im Halbfinale die Spanier ausschalteten (29:28). "Bei der WM haben wir bewiesen, dass wir mit den Top-Nationen mithalten können", sagte Weltklasse-Linksaußen Gensheimer. Das deckt sich fast mit der Einschätzung von Trainer-Ikone Brand, der die Sigurdsson-Auswahl "nah dran" an der Weltspitze sieht, "aber nicht dabei".

Im Blickpunkt wird am Mittwoch auf spanischer Seite insbesondere Gedeon Guardiola stehen. Der Defensivspezialist von den Rhein-Neckar Löwen trifft im direkten Duell auf seine Vereinskollegen Gensheimer, Patrick Groetzki und Stefan Kneer.

"Das ist schon ein komisches Gefühl. Und es ist noch sonderbarer, weil wir auch noch in Mannheim spielen. Dort, wo wir sonst gemeinsam auflaufen", sagte Guardiola, der mit den Iberern 2013 den WM-Titel holte. Und das Kraftpaket ist sich sicher: "Am Ende werden wir uns beide für die EM qualifizieren."

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