Liga bläst zur Löwenjagd

SID
Am Wochenende macht die Liga Jagd auf Kim Ekdahl Du Rietz und seine Rhein-Neckar Löwen
© getty

Die Handball-Bundesliga bläst zur Löwenjagd: Nach wochenlanger Tabellenführung der Rhein-Neckar Löwen setzen die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel zum Überholmanöver an. Am Super-Mittwoch, an dem unmittelbar nach der Länderspielpause vier der zurzeit besten fünf Teams aufeinander treffen, könnte es zur Wachablösung an der Spitze kommen.

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Das Topspiel steigt im hohen Norden, wo der Dritte Flensburg den Mannheimern ein Bein stellen will. "Jede Mannschaft muss aufpassen und kann jederzeit irgendwo in der Bundesliga ausrutschen", stichelte SG-Nationalspieler Jacob Heinl in der dänisch-deutschen Tageszeitung Flensborg Avis vor dem spannungsgeladenen Duell des Champions-League-Siegers gegen die Löwen am Mittwoch (20.45 Uhr im LIVE-TICKER).

Nach dem holprigen Saisonstart kommt die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes immer besser in Fahrt, startete mit zuletzt vier Liga-Siegen in Folge eine kleine Aufholjagd und brennt nun auf ihren nächsten Coup. "Das ist ein wichtiges Spiel. Zu Hause wollen wir alles gewinnen, zumal wir letzte Saison gegen sie zu Hause verloren haben", sagte Heinl.

"Immer heiße Duelle"

Dem Vizemeister ist die Bedeutung der schweren Auswärtsaufgabe in der "Hölle Nord" bewusst. "Als Spieler hatte ich hier immer heiße Duelle", erinnert sich Löwen-Coach Nicolaj Jacobsen: "Ich bin mit Papierkügelchen beworfen worden, aber ich fand das eher lustig." Team-Manager Oliver Roggisch erwartet eine "enge Sache. Wir wissen aber, wie man in Flensburg gewinnen kann."

80 Kilometer weiter südlich drückt Rekordmeister Kiel ausnahmsweise mal dem Erzrivalen die Daumen. Denn sollte die SG den Löwen mindestens einen Punkt abluchsen, könnte der THW erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze erklimmen. Voraussetzung dafür ist ein Sieg im Heimspiel gegen den SC Magdeburg.

"Natürlich habe ich noch Sympathien für die SG", sagte Kiels Nationalspieler Steffen Weinhold, im Sommer aus Flensburg zu den Zebras gewechselt: "Ich darf aber auch nicht zu viel Daumen drücken, nachher ist die SG noch vor uns."

Magdeburg selbstbewusst

THW-Coach Alfred Gislason konzentriert sich ohnehin lieber ganz auf sein eigenes Team. Der Isländer, der die Magdeburger selbst sieben Jahre lang als Trainer betreute (1999 bis 2006), warnt nach zuletzt sieben Siegen nacheinander ausdrücklich davor, den Fünften zu unterschätzen.

"Der Kader ist durchaus mit dem der Löwen und der Flensburger zu vergleichen", sagte Gislason den "Kieler Nachrichten" (Mittwochsausgabe). Die Abwehr sei "extrem robust, da geht es immer am Rande des Erlaubten zur Sache". Mittelfristig werde Magdeburg sogar "bei der Vergabe der Champions-League-Plätze ein Wörtchen mitreden".

An Selbstbewusstsein mangelt es dem Außenseiter jedenfalls nicht. "Der THW steht unter Druck, wir haben in Kiel nichts zu verlieren und können befreit aufspielen", sagte SCM-Rechtsaußen Robert Weber vor der Reise an die Kieler Förde.

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