DHB-Team siegt mit Bitter und Kraus

SID
Siegerpose: Johannes Bitter feierte ein glänzendes Comeback
© getty

Die deutschen Handballer haben zwei Monate vor der schweren WM-Qualifikation ihren Härtetest mit Bravour bestanden. Nach dem 28:24-Erfolg vom Vortag besiegte die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger den Olympiavierten Ungarn miit 31:24 (16:13).

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Damit tankte das DHB-Team bei der Rückkehr der beiden Weltmeister Johannes Bitter und Michael Kraus reichlich Selbstvertrauen für die beiden Play-off-Spiele gegen Polen.

Bester Torschütze vor 3741 in der ausverkauften Emsland-Arena in Lingen war Lokalmatador Holger Glandorf mit sechs Treffern.

Zudem zeigte Keeper Johannes Bitter eine starke Leistung. Der Weltmeister von 2007, der am Vortag nicht zum Einsatz gekommen war, stand erstmals seit dem 27. Januar 2011 im deutschen Tor.

Heuberger: "Wir sind auf einem guten Weg"

Spielmacher Kraus hatte seinen Stellenwert für die DHB-Auswahl bereits am Freitag mit einer starken Vorstellung und vier Treffern unter Beweis gestellt. Und auch im zweiten Test gehörte der spielfreudige Göppinger zu den Besten und traf vier Mal.

Der Auftrag der beiden Routiniers ist klar: Bitter und Kraus sollen die deutsche Nationalmannschaft zur WM führen. Das Hinspiel findet am 7. Juni in Danzig statt, die Entscheidung fällt eine Woche später am 14. Juni in Magdeburg.

"Wir sind im Hinblick auf die WM-Qualifikation auf einem guten Weg", sagte DHB-Präsident Bernhard Bauer am Samstag und bezeichnete den zweiten Test als "weit intensiver" als noch das erste Spiel am Tag zuvor.

Mit Tempogegenstößen zum Erfolg

In der Tat präsentierte sich die Heuberger-Sieben bei der Partie in Lingen deutlich verbessert. Nach verhaltenen fünf Anfangsminuten drückte der WM-Fünfte mächtig aufs Tempo und machte aus dem 0:1 schnell eine 5:2-Führung (8.).

Dabei zeichnete sich vor allem Torhüter Bitter aus. Hinter der aggressiven 6:0-Deckung fischte der Schlussmann vom HSV Hamburg etliche Bälle aus den Ecken und leitete immer wieder erfolgreiche Schnellangriffe ein.

Nutznießer der guten Defensivarbeit war vor allem die pfeilschnelle Flügelzange. So hatten Rechtsaußen Patrick Groetzki (5) und Linksaußen Michael Allendorf (4) zur Pause zusammen bereits neun Treffer erzielt.

Szenenapplaus für Kraus

Im zweiten Abschnitt präsentierte sich dann zunächst auch der Rückraum weitaus torgefährlicher. Publikumsliebling Glandorf, der nach einem Zusammenprall am Vortag mit frisch angeklebtem Schneidezahn spielte, bewies in seiner alten sportlichen Heimat seine Torgefahr aus der zweiten Reihe, und Mimi Kraus bekam für seine ansatzlosen Hüftwürfe Szenenapplaus von den Zuschauern.

Schnell erspielte sich die deutsche Mannschaft im zweiten Abschnitt eine beruhigende 23:17-Führung (38.) und ließ sich auch durch einen kurzen Zwischenspurt der Magyaren auf 21:24 nicht aus dem Konzept bringen.

Am Vortag hatte erst ein beherzter Schlussspurt den Erfolg gebracht. Nach einem 22:24-Rückstand war Deutschland in den letzten Minuten mit einem fulminaten 6:0-Lauf noch davongezogen.

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